„Wir haben ihn“: Vermisster Junge (13) aus Hassendorf wurde gefunden

Die Einsatzleitung verteilt die Suchaufträge an die Feuerwehrleute. Foto: Feuerwehr
Der dreizehnjährige Junge aus Hassendorf war nach dem Schulbesuch am Mittwoch verschwunden. Zusätzlich zur Polizei suchten mehr als 70 Feuerwehrleute nach dem Jungen. Ein Feuerwehrmann berichtet von der Suche.
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Rotenburg. Aufatmen in Hassendorf bei Rotenburg an der Wümme: Nach einem Tag der Suche mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften ist der vermisste 13-Jährige gefunden worden.
Der Junge wurde am Donnerstagvormittag von einer Streifenbesatzung der Polizeistation Sottrum in der Gemeinde Horstedt angetroffen. „Wir hatten eine Zeugenaussage von Schülern, wonach er den Schulbus in eine andere Richtung genommen hat“, sagte ein Polizeisprecher. Danach konnte die Polizei das Gebiet besser einkreisen.
Nach Polizeiangaben ist der Schüler auf Medikamente angewiesen. „Er wird jetzt ärztlich untersucht. Wie stabil er ist, wissen wir nicht“, ergänzte der Sprecher. Das Kind sei mit Unterstützung der Feuerwehr bis spät in die Nacht gesucht worden.
Großer Einsatz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute
Insgesamt 71 Feuerwehrleute der Wehren aus Hassendorf, Sottrum, Waffensen und Bothel unterstützten die intensive Suchaktion am Mittwochabend. Sie durchkämmten die anliegenden Straßen der Buslinie und suchten in der Umgebung des Wohnhauses nach dem Jungen - zunächst vergeblich.
„Bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte der Junge weder durch die Kräfte am Boden noch durch die Drohne in der Luft aufgefunden werden“, berichtet der Kreispressesprecher der Rotenburger Feuerwehren, Jonas Hermonies. Da es zu diesem Zeitpunkt keine genauen Anhaltspunkte auf den tatsächlich Aufenthaltsort des Jungen gab, habe man die Suche dann bis zum Morgengrauen unterbrochen.
Auch am Donnerstagmorgen suchten Einsatzkräfte der Feuerwehr gemeinsam mit der Polizei fieberhaft nach dem 13-Jährigen. „Um kurz vor 11 Uhr kam per Funk dann die erlösende Meldung ‚Wir haben ihn!‘“, zeigt sich der Feuerwehrsprecher erleichtert.
Parallelen zum Fall Arian
Zuletzt war der Junge am Mittwochvormittag an seiner Schule in Sottrum gesehen worden. Er sei schon mehrfach von zu Hause weggelaufen. Er müsse Medikamente nehmen, leide aber nicht unter einer lebensbedrohlichen Erkrankung.
Die Einsatzkräfte suchten mit Hochdruck, weil Parallelen zum in der Nähe bei Bremervörde zu Tode gekommenen sechsjährigen Arian nicht auszuschließen waren. Auch der autistische Junge war von zu Hause weggelaufen und erst nach zwei Monaten Ende Juni tot gefunden worden. „Das hatten wir immer im Hinterkopf“, sagte der Polizeisprecher. „Nun können alle aufatmen.“
Bewohner sollten Gärten, Hütten und Garagen durchsuchen
Menschen in Hassendorf und Umgebung waren dazu aufgerufen, ihre Gärten, Gartenhütten, Garagen sowie andere mögliche Verstecke zu durchsuchen. Die Polizei konnte nicht ausschließen, dass sich der Junge dort versteckt hielt oder in eine Notlage geraten war. Auch ungenutzte Gebäude und Scheunen sollten überprüft werden. Hassendorf liegt etwa 40 Kilometer östlich von Bremen.
Menschen in Hassendorf und Umgebung waren dazu aufgerufen worden, ihre Gärten, Gartenhütten, Garagen sowie andere mögliche Verstecke zu durchsuchen. Es sei möglich, dass sich der Junge dort versteckt halte oder in eine Notlage geraten sei, hieß es von der Polizei. (dpa/set)

Die Einsatzleitung verteilt die Suchaufträge an die Feuerwehrleute. Foto: Feuerwehr