11.000 Pfeifenten rasten im Kehdinger Außendeich

Pfeifenten in Nordkehdingen. Foto: Stefanie Kleingünther
Das EU-Vogelschutzgebiet Kehdinger Marsch hat eine neue Attraktion. Mehr als 11.000 Pfeifenten rasten derzeit auf den Außendeichwiesen. Was ihr geballtes Auftreten mit der Verschiebung der Permafrostgrenze zu tun hat.
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„Pfiu-pfiu“ schallt es, wenn große Schwärme von Enten aus den Prielen und Gräben aufsteigen. Es sind Pfeifenten, die in dieser Jahreszeit wieder in großer Zahl im EU-Vogelschutzgebiet Unterelbe rasten. Allein in Nordkehdingen zählte der Naturschutzwart Andreas Nees in dieser Woche über 11.000 dieser Vögel. „Das ist ein Rastbestand von nationaler Bedeutung“, berichtet Nees.
Hintergrund ist die Verschiebung der Permafrostgrenze
Pfeifenten brüten vor allem in Nordskandinavien bis hin in die sibirische Tundra. Durch die Verschiebung der Permafrostgrenze konnte sich das Brutareal in den letzten Jahren weiter ausbreiten. Aber auch der Rückgang der Bejagung hat den Bestand noch weiter anwachsen lassen.
Im Herbst verlassen die Pfeifenten ihre Brutgebiete und überwintern entlang der Küstengebiete. Schwerpunkte bilden hier der Nationalpark Wattenmeer mit seinen Salzwiesenbeständen und die großen Flussmündungen.
Der Naturschutzamtsleiter Dr. Uwe Andreas freut sich: „Dort, wo im Frühjahr Uferschnepfen und Kiebitze brüten, rasten jetzt große Schwärme von Pfeifenten. Ein weiterer Erfolg für die Natur- und Artenschutzbemühungen in der Kehdinger Marsch.“