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Buxtehude

60 Teilnehmer bei Mahnwache zum Fukushima-Jahrestag

Zum zwölften Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima fordern Buxtehuder einen weltweiten Atomausstieg.

Zum zwölften Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima fordern Buxtehuder einen weltweiten Atomausstieg.

Am Has’ und Igel Brunnen haben sich am Wochenende 60 Menschen zu einer Mahnwache versammelt. Zum zwölften Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima forderten sie eine schnelle Energiewende und den sofortigen weltweiten Atomausstieg.

Montag, 13.03.2023, 18:18 Uhr

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„Auch wenn noch viel zu tun bleibt, so hat Deutschland mit dem Atomausstieg und der Energiewende den richtigen Weg eingeschlagen. Wir sind damit ein Vorbild für andere Länder“, sagte Mahnwachen-Sprecher Thomas Ringleben.

„Dagegen ist es vollkommen irrwitzig, dass die britische Regierung den Neubau des Atomkraftwerks Hinkley Point mit bis zu 100 Milliarden Euro subventioniert. Selbst der britische Rechnungshof lehnt das ab und verlangt stattdessen den Ausbau der erneuerbaren Energien“, erläuterte Ringleben den Standpunkt der Mahnwache.

Kritik an Neubau des Atomkraftwerks Hinkley Point

„Genauso wenig verstehen wir das Festhalten der französischen Regierung an der Atomkraft, obgleich dort der staatliche Energieversorger im letzten Jahr 18 Milliarden Euro Verlust gemacht hat und hochverschuldet ist“, so Ringleben weiter. Der monatelange Stillstand von insgesamt 29 französischen Atomkraftwerken im letzten Sommer mache außerdem deutlich, dass Atomkraftwerke nur einen begrenzten Beitrag zur Energiesicherheit leisten könnten, stellte Ringleben fest.

„Die Energieversorgung in Deutschland ist auch ohne Atomkraft mindestens genauso sicher wie in anderen EU-Staaten. Durch falsche Mechanismen auf dem deutschen Strommarkt entstehen aber leider vermeintliche Stromengpässe im Süden gerade dann, wenn im Norden viel Wind weht. Die Regularien des Strommarktes müssen deshalb dringend geändert werden“, so die Forderung der Mahnwache.

Atomkraftgegner und Musiker Harald Winter sagte, dass die Energiewende durch das Engagement der Anti-Atom-Bewegung und der Klimaschutz-Bewegung wesentlich vorangetrieben worden sei. „Dadurch haben diese Bewegungen einen erheblichen Anteil an den Schritten und Maßnahmen zur Energiewende, sowohl hier in Buxtehude als auch in ganz Deutschland. Unser Engagement und unsere Beharrlichkeit zahlen sich aus“, sagte Winter.

Mahnwache singt Anti-Atom-Lieder

Mit seinen Anti-Atom-Liedern regte Winter anschließend die Teilnehmer der Mahnwache zum Klatschen und Mitsingen an und konnte ihnen auf diese Weise die winterliche Kälte ein wenig vertreiben.

Das eigentliche Aus für die Atomkraft in Deutschland zum 31. Dezember 2022 war im Herbst vergangenen Jahres durch ein Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf den 15. April verschoben worden. Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) bekräftigte das Aus für das Atomkraftwerk in Lingen von Mitte April an.

www.atomausstieg-buxtehude.de

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