Welches Band diese Berliner Autorin mit Buxtehude verbindet

Für die Lesung in Buxtehude hat Barbe Maria Linke ihren neuen Erzählband „Endlose Ufer“ im Gepäck. Foto: Geest Verlag
Geschichten über die Fragen des Lebens - Barbe Maria Linke stellt in Buxtehude ihren neuen Erzählband vor. Die Berliner Autorin pflegt enge Kontakte in die Stadt.
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Buxtehude. Das Ehepaar Linke ist zurück in Buxtehude. Die beiden Autoren kommen am Dienstag, 28. Oktober, um 19.30 Uhr für eine Lesung mit musikalischer Begleitung in die Buchhandlung Schwarz auf Weiß. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der neue Erzählband „Endlose Ufer“ von Barbe Maria Linke.
In „Endlose Ufer“ geht es um Liebe, Grenzen und Tod
In den kurzen Geschichten der Berliner Schriftstellerin geht es um existenzielle Fragen: Wozu bin ich hier in dieser Welt? Habe ich eine Bestimmung? Kann ich souverän meinen Weg gehen oder werden mir Grenzen gesetzt, die ich nicht aufheben kann? Das Leben ist geprägt von diesen Fragen, denen die Autorin in vielen Kurzgeschichten nachspürt und die sie in bunter, feinfühliger Weise beschreibt.

Der Erzählband „Endlose Ufer“ mit Bildern von Steffen Mertens zeigt das Leben auf - so unterschiedlich, lebendig, individuell und flüchtig wie es eben ist. Foto: Geest Verlag
Ihre Erzählungen zeigen das Leben auf - so unterschiedlich, lebendig, individuell und flüchtig wie es eben ist. Es geht um Liebe, Krankheit und Tod, um Sehnsucht nach Glück, um Verdrängung und ihre schmerzliche Aufarbeitung, um Fragen, die uns aller Leben bestimmen. Ein Leben, das je nach Geburtsort vom Schicksal der Tyrannei betroffen sein kann. Wie können Menschen mit Willkür und Macht in einer Diktatur umgehen, sich dieser Macht widersetzen? Barbe Maria Linke behandelt auch diese Frage.
Berliner Autorin blickt auf das Leben in der Diktatur
In der Kurzgeschichte „Rückenwind“ erzählt sie vom Fall der Berliner Mauer. Und „Brunnenstraße“ handelt von der Begegnung zweier Menschen, die die Zeit des Nationalsozialismus überlebten. Im Erzählband „geht es immer wieder um die mächtigen Themen der Vergangenheit, die noch das Heute prägen“, erläutert Theologe Georg Schwikart, der das Nachwort zum im Geest Verlag erschienenen Buch verfasst hat. „An Einzelschicksalen spüren wir die Absurdität, zu der der Mensch verurteilt ist. Aber wir schmecken auch den Lebenshunger, der nach vorn blicken und Neues wagen lässt.“
Was das bedeutet, haben Barbe Maria und Dietmar Linke selbst erfahren. Bis zur Ausbürgerung - 1983 nach West-Berlin - lebte das Ehepaar mit seinen drei Kindern in der DDR. Beide haben Theologie an der Humboldt-Universität Ost-Berlin studiert. Die erste Pfarrstelle, in der sie arbeiteten, war Meinsdorf-Wiepersdorf. Wegen ihrer friedenspolitischen Aktivitäten kamen Linkes schnell ins Visier der Stasi.
Jugendliteraturpreis
T Buxtehuder Bulle: Bei der Verleihung gibt es eine besondere Premiere
Diesen leisen Terror mit einem Alltag unter Beobachtung haben sie auch in ihren Büchern thematisiert. Vor diesem Hintergrund passt ihr Besuch zum diesjährigen Buxtehuder Bullen. Denn die aktuelle Preisträgerin erzählt ebenfalls eine wahre Grenz-Geschichte.
Mit Buxtehude verbindet sie eine lange Freundschaft
Linkes lesen nicht zum ersten Mal in der Stadt. Mit Buxtehude verbindet die beiden Theologen eine langjährige Freundschaft. Eberhard Schäfer - ehemaliger Pastor der St.-Petri-Gemeinde - pflegte bereits während seines Studiums engen Kontakt zur Familie. Zu DDR-Zeiten reiste er regelmäßig über die Grenze, und das Band nach Buxtehude besteht bis heute.
Die Lesung wird gefördert von der Friedrich Ebert Stiftung. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Plätze bei Schwarz auf Weiß (Ritterstraße 9) wird um Anmeldung gebeten unter www.fes.de/veranstaltungen.
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