Umstrittenes Bündnis GfD in Buxtehude auf verlorenem Posten

120 Menschen kamen zur Gegendemo, zu der Linke und der Bunte Block aufgerufen haben. Foto: Helfferich
Die umstrittene Initiative GfD wollte am Sonnabend deutschlandweit Mahnwachen und Großdemos für den Frieden ausrichten; so auch in Buxtehude. Doch sie hatte starke Konkurrenz.
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Buxtehude. Während kurz nach 10 Uhr ein einsamer Ordner der Initiative Gemeinsam für Deutschland (GfD) den Veranstaltungsort vor dem historischen Rathaus inspizierte, sammelten sich 50 Meter entfernt die Gegner des umstrittenen Bündnisses, das vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
In Buxtehude standen die GfD-Unterstützer auf verlorenem Posten. Lediglich drei Männer und eine Frau verteilten Flyer. Der Anmelder der Mahnwache sagte auf Nachfrage, dass Gemeinsam für Deutschland den Links- und Rechtsextremismus ablehne. Gegen Unterstützer aus der AfD hätten sie allerdings nichts.
Verschwörungstheorien und Querdenker-Bewegung
Im Übrigen seien die Leute, die auf einer GfD-Demo in Dortmund den Hitlergruß gezeigt oder sich anderenorts unter anderem als Anhänger der Neonazi-Partei Die Heimat ausgegeben hätten, „gezielt eingeschleust worden“, um dem Protest zu schaden. Belegen konnte er seine Verschwörungstheorie allerdings nicht. Seinen Namen wollte er nicht nennen.

Gerade einmal drei Demonstranten folgten dem GfD-Aufruf zur Demo in Buxtehude. Foto: Helfferich
Ein anderer hielt eine Flagge mit einer Friedenstaube in seinen Händen. Auf seiner Weste stand „Rainer Widerstand“, seine Anstecker wiesen ihn als Anhänger der Querdenker- und Corona-Impfgegner-Bewegung aus. Ein anderer verbarg einen Adler auf seiner Kleidung.
120 Menschen bei der Gegendemo
Die Linken und der Bunte Block hatten am Freitag zur Gegendemo aufgerufen. Etwa 120 Menschen kamen nach Buxtehude, darunter die Omas gegen Rechts, die SPD-Landtagsabgeordnete Corinna Lange mit Parteifreundin Frauke Langen.

Ein Plakat der Gegendemo. Die GfD positioniert sich unter anderem gegen den Ukraine-Krieg, ist gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Doch für das Bündnis selbst ist umstritten, wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Foto: Vasel
Dean Höft (Linke), Gerrit Steffens (SPD), Peer Hauschildt vom Bunten Block Buxtehude und auch Erkan Dündar, Oberarzt, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie am Elbe Klinikum sprachen auf der Gegendemo. Letzterer hatte vor zwei Monaten als Privatperson mit einer „Bangs the Pot“-Demo gegen den Hunger in Gaza organisiert. Sie warnten einstimmig vor Rechsextremismus, Hass und Hetze sowie einer Spaltung der Gesellschaft.
„Nein zu Intoleranz, Nein zu Faschismus und Nein zu angeblich Freien Niedersachsen“, rief Peer Hauschildt unter großem Applaus.