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Großveranstaltung

800.000 Besucher beim Hamburger Hafengeburtstag: So fällt die Polizei-Bilanz aus

Bei der traditionellen Schiffsparade am Sonntag brauchten Schaulustige im Hamburger Hafen einen Regenschirm. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Bei der traditionellen Schiffsparade am Sonntag brauchten Schaulustige im Hamburger Hafen einen Regenschirm. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Während des 833. Hafengeburtstags in Hamburg waren in der Spitze rund 160 Polizisten im Einsatz. Bei Kontrollen entdeckten sie Waffen und Drogen - und auch einige Taschendiebe konnten sie festnehmen.

Sonntag, 18.09.2022, 16:00 Uhr

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Wie die Bundespolizeiinspektion Hamburg mitteilt, wurden schwerpunktmäßig an der S-Bahnstation Reeperbahn Personen überprüft - 555 insgesamt -und nach gefährlichen und verbotenen Gegenständen durchsucht. Dabei seien fünf Messer, zwei Schlagstöcke, ein Schlagring und zwei Mal Reizstoff sichergestellt worden. Die Gegenstände wurden bei männlichen Jugendlichen und Heranwachsenden im Alter von 16 bis 20 Jahren aufgefunden, so die Polizei. Entsprechende Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet.

Außerdem wurden bei 19 Männern zwischen 15 und 39 Jahren Drogen, überwiegend Marihuana, gefunden. Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden eingeleitet. Desweiteren nahm die Polizei zwei Männer fest, die per Haftbefehl gesucht wurden.

Hamburger Polizei nimmt Taschendiebe ins Visier

Desweiteren waren Zivilfahnder im Einsatz, die ein Auge auf Taschendiebe geworfen hatten. Insgesamt konnten sieben Personen vorläufig festgenommen werden. Ihnen werden Handy-, Kreditkarten- und Gepäckdiebstahl sowie Unterschlagung vorgeworfen.

Zudem war die Polizei beim Bundesliga-Spiel zwischen dem HSV und Fortuna Düsseldorf im Einsatz. Polizisten überwachten die An- und Abreise an den S-Bahnhöfen Stellingen, Eidelstedt und Othmarschen und sorgten für eine Trennung der gegnerischen Fans. Teilweise hätten Fan-Gruppen zum Bahnhof begleitet werden müssen, so die Polizei. Wenn Bahnsteige überfüllt waren, wurden sie abgesperrt.

800.000 Besucher beim Hamburger Hafengeburtstag - Stargast aus Polen

Mit mehr als 800.000 Besuchern ist der erste Hafengeburtstag nach der Corona-Pandemie am Sonntag zu Ende gegangen. Obwohl es deutlich weniger Gäste als in früheren Jahren waren, freute sich Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) über das Ergebnis. Die Besucher hätten unbeschwerte Stunden erleben können. „Gleichzeitig hatten Schausteller, die Tourismusbranche, Hotellerie und Gastronomie wieder zahlreiche Gäste und damit gute Verdienstmöglichkeiten nach den Ausfällen der vergangenen Jahre“, erklärte der Senator am Sonntag. Beim Hafengeburtstag im Mai 2019 waren mehr als eine Million Besucher gezählt worden.

Das maritime Volksfest war 2020 und 2021 abgesagt worden. Im vergangenen Januar folgte die dritte Absage für den traditionellen Termin im Mai. Im April wurde schließlich die Verschiebung auf den September bekanntgegeben. Das Motto lautete diesmal „Leinen los, wir feiern wieder“. Partnerland war Kroatien. Trotz des wechselhaften Wetters sei das Festival seines Landes mit Tanz, Musik und Spezialitäten bei den Besuchern sehr gut angekommen, erklärte der kroatische Generalkonsul in Hamburg, Kristijan Tusek. „Wir freuen uns über die positive Resonanz aller Beteiligten.“

Lichtshow und Feuerwerk locken Schaulustige

Ein Höhepunkt des Volksfestes war am Sonnabend eine Lichtshow mit Feuerwerk. 50.000 Menschen verfolgten das Spektakel nach Angaben der Polizei. Eine besondere Attraktion war das Kreuzfahrtschiff „AIDAprima“, das vor den St.-Pauli-Landungsbrücken lag. Auf das Schiff wurde ein Lichtspiel projiziert, das Schiff selbst änderte zum Takt der Musik seine Beleuchtung an Bord.

Der 833. Hafengeburtstag ging am Sonntagnachmittag mit der Auslaufparade zu Ende. Daran nahm auch der „Stargast“ des Volksfestes, das polnische Segelschulschiff „Dar Mlodziezy“, teil. Es fuhr hinter dem Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“, das es mit kräftigen Wasserfontänen verabschiedete. Unter den gut 100 Wasserfahrzeugen waren auch mehrere Museumsschiffe und Boote von Marine, Bundespolizei und Zoll. 2019 hatten rund 300 Schiffe an der Parade teilgenommen, darunter auch die russischen Großsegler „Mir“ und „Kruzenshtern“. Die russische Viermarstbark „Sedov“ hatte die Auslaufparade damals angeführt.

Der Hamburger Hafengeburtstag wird seit 1977 begangen und gilt als eines der größten Hafenfeste der Welt. Auf die nächste Ausgabe des Spektakels brauchen die Schifffahrtsbegeisterten nicht lange zu warten: Vom 5. bis 7. Mai 2023 soll der nächste Hafengeburtstag gefeiert werden. (dpa/if)

Die "AIDAprima" im Lichtermeer. Foto: Jan Schugardt/AIDA Cruises/obs

Die "AIDAprima" im Lichtermeer. Foto: Jan Schugardt/AIDA Cruises/obs

«Polizei» steht auf der Uniform eines Polizisten.

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