A20: Das kritisert der ADFC Stade an der Planung für das Kehdinger Kreuz

Umstrittene A20: Fahrrad-Club kritisiert die Planung für das Kehdinger Kreuz. Foto: Carsten Rehder/dpa
Der ADFC Stade setzt sich für eine Verkehrspolitik ein, die den Radverkehr in der Region stärkt - und kritisiert die Planung für das Autobahnkreuz Kehdingen bei Drochtersen.
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Landkreis. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Stade nimmt den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses für das Kehdinger Kreuz bei Drochtersen „mit Bedauern“ zur Kenntnis. Erhebliche Beeinträchtigungen für den Radverkehr werden im Zusammenhang mit dem Autobahnbau erwartet.
„Ohne Elbfähre keine Elbquerung für Radfahrer“
Der Fahrrad-Club weist darauf hin, dass der Radverkehr beeinträchtigt wird, wenn mit der Eröffnung des A-20-Elbtunnels die Elbfähre Wischhafen-Glückstadt ihren Verkehr einstellt und damit für Radfahrer und Fußgänger die einzige Elbquerung von Lühe bis zur Nordsee entfällt. Und: Das Kehdinger Kreuz werde genau auf dem Landernweg gebaut - und damit auf einem „Teil der schönsten Fahrradstrecke von Stade nach Wischhafen“.
Mit dem Bau der A-20-Brücke über die Oste werde zudem die „wunderbare Fahrradstrecke entlang der Oste“ jahrelang nicht mehr befahrbar sein. Viele weitere Fahrradrouten im Landkreis wären mindestens während der Bauzeit nicht passierbar oder stark beeinträchtigt, wie bereits jetzt die Radwegverbindungen von Neu Wulmstorf/Neugraben nach Neuenfelde/Francop/Moorburg wegen des A-26-Baus.
„Verlierer sind der Klima- und Naturschutz“
„Es mag Personen geben, die nach Fertigstellung der Autobahn davon profitieren werden, dass schwere Lkw schneller von Rotterdam nach Polen und ins Baltikum rollen oder dass Urlauber aus Nordrhein-Westfalen schneller zu ihren Zielen an Nord- und Ostsee gelangen“, heißt es in der Pressemitteilung. „Verlierer sind jedoch Klima- und Naturschutz, Tourismus und Landwirtschaft sowie Tausende Menschen, deren Erholungsräume zerstört und deren Wohngebiete durch kilometerbreite Schneisen von Lärm und Staub beeinträchtigt werden.“
Verkehr
T Kommt die A 20? Und wenn ja: Wie?
In Anbetracht der Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und der notwendigen Verkehrswende sei es sinnwidrig, mehrere Tausend Hektar wertvoller Moorlandschaft unwiederbringlich zu zerstören und Milliarden Euro für den Bau einer Autobahn aufzuwenden, die zu einer Vermehrung des Auto- und Lkw-Verkehrs führen werde, heißt es weiter. Dieses würde allen Bemühungen um eine umweltfreundliche, nachhaltige Verkehrsentwicklung zuwider laufen. Eine Sanierung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur, die sich teilweise in desolatem Zustand befinde, würde nur einen Bruchteil der veranschlagten Autobahnkosten verursachen und gleichzeitig allen Menschen in der Region dienen.
Der ADFC Stade fordert deshalb die Behörden auf, Verkehrskonzepte umzusetzen, die den Bedürfnissen der Bürger gerecht werden und gleichzeitig die Umwelt schützen und zum Erreichen der Klimaziele der Bundesrepublik beitragen. (sal)