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Neue Flora

ABBA-Musical „Mamma Mia“ ist zurück in Hamburg

Musical "Mamma Mia" wieder in Hamburg: Die Darstellerinnen Sabine Mayer (M) als Donna, Jennifer van Brenk (l) als Tanja und Franziska Lessing als Rosie auf der Bühne. Foto: Marcus Brandt/dpa

Musical "Mamma Mia" wieder in Hamburg: Die Darstellerinnen Sabine Mayer (M) als Donna, Jennifer van Brenk (l) als Tanja und Franziska Lessing als Rosie auf der Bühne. Foto: Marcus Brandt/dpa

Was für ein Comeback - Passend zum 20-jährigen Jubiläum ist das Gute-Laune-Musical «Mamma Mia!» nach Hamburg zurückgekommen. Am Sonntagabend feierte das Musical mit den Hits der schwedischen Kult-Band Abba Premiere im Stage Theater Neue Flora.

Montag, 12.09.2022, 10:01 Uhr

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Von Nadine Wenzlick

Das Publikum feierte am Sonntag in der Neuen Flora die Songs und Szenen, die das Ensemble mit viel Witz und Charme auf die Bühne brachte. Gerade die Choreografien mit Massentänzen - teilweise sogar mit Schwimmflossen und Breakdance - zeugten von Einfallsreichtum.

Paul Garrington hat auch damals, vor 20 Jahren, schon Regie geführt und das Musical seitdem weltweit so oft inszeniert, dass er aufgehört hat zu zählen. „Die Deutschlandpremiere in Hamburg war meine erste „Mamma Mia“ Inszenierung und das erste Mal, dass das Stück eine andere Sprache übersetzt wurde“, erinnert sich der Brite. „Ich weiß noch, dass es damals lange Debatten gab, ob die Songtexte übersetzt werden sollten. Ich fand das enorm wichtig, weil die Songs mit der Handlung verschmelzen müssen, aber einige Leute waren sehr widerwillig. Am Abend nach der Premiere war all das vergessen. Bekannte Songs in der eigenen Sprache zu hören, ist einfach so bewegend, dass man sich sofort damit verbunden fühlt.“

ABBAs Superhits in Kombi mit einer launigen Liebesschnulze

Vielleicht wurde „Mamma Mia“ deswegen so erfolgreich. Nach der Premiere am 3. November 2002 herrschte fünf Jahre Abba-Fieber auf der Reeperbahn. Mit 2,6 Millionen Besuchern in Hamburg (und sechs Millionen in ganz Deutschland) war es für Stage Entertainment einer der größten Erfolge der Firmengeschichte. An der Handlung und den Songs wurde für die Wiederauflage nichts verändert. „Die Texte sind, wie sie sind, die kann man nicht umschreiben“, so Garrington. „Aber wie ich das Musical inszeniere, hat sich im Laufe der 20 Jahre natürlich verändert. Die Geschichte und Struktur sind geblieben, aber wir haben hier und da Änderungen am Script vorgenommen und versuchen das Stück jedes Mal ein kleines bisschen neu zu erfinden. Es wird auch anders aussehen als vor 20 Jahren. Die Kostüme und das Set sind zwar in der gleichen Welt zu Hause und werden sich vertraut anfühlen, aber in 20 Jahren hat sich die Mode nun mal verändert und wir wollen, dass das Stück modern aussieht und überraschend bleibt.“

Die Handlung

Für alle, die das Musical noch nicht kennen: Untermalt mit 22 Superhits von Abba erzählt „Mamma Mia“ die Geschichte der alleinerziehenden Donna, die zusammen mit ihrer Tochter Sophie ein Hotel auf einer griechischen Insel betreibt. Sophies Hochzeit steht unmittelbar bevor und sie wünscht sich, von ihrem Vater zum Altar geführt zu werden. Allerdings weiß sie nicht, wer ihr Vater ist. Durch das Tagebuch ihrer Mutter erfährt sie von drei Männern, mit denen diese damals eine Affäre hatte. Ohne das Wissen ihrer Mutter lädt sie alle drei ein. Als Sam, Bill und Harry tatsächlich auftauchen, ist das Chaos groß.

Der schüchterne Harry wird gespielt von Detlef Leistenschneider – und der musste nicht viel proben, denn er gehörte schon vor 20 Jahren zum Cast und schlüpfte seitdem vier weitere Male in diese Rolle. „Sobald ich auf der Szene stehe, ist alles wieder da, auch die Choreografien. Das ist wie ein Muscle Memory“, sagt der Hamburger. Für ihn hat „Mamma Mia“ sowie einen ganz besonderen Platz im Herzen. „In den fünf Jahren, die es in Hamburg lief, wurden meine beiden Kinder geboren. Abends ins Theater zu gehen, war immer ein bisschen wie Urlaub für mich. Und wenn ich das Stück heute spiele, macht es einfach Spaß.“

Leistenschneider ist sich sicher, dass das Musical auch die Hamburger wieder begeistern und in die Theater locken wird. „Zum einen spricht die Musik von Abba einfach alle Generationen an. Sie gefällt 70-Jährigen, aber auch meine Tochter, die jetzt 15 ist, fängt an zu tanzen, wenn sie die Songs hört“, sagt er. „Außerdem ist „Mamma Mia“ einfach ein Feel-Good-Musical, das einem für ein paar Stunden ein gutes Gefühl gibt. Ich glaube, dass das nach den letzten zweieinhalb Jahren gerade total notwendig ist.“ (wil)

Auf einen Blick

„Mamma Mia“ läuft ab dem 11. September im Stage Theater Neue Flora. Tickets ab 55,90 Euro unter www.musicals.de

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