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Erhöhung des Elbdeichs

Alternative Transportwege für Deichbau-Material: Lieferung über Wasserweg

Die Hände der CDU-Landtagsabgeordneten sowie der Vertreter der Deichverbände und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz zeigen, wie hoch der Deich an der Elbe in Jork-Hinterbrack ab 2022/2023 erhö

Die Hände der CDU-Landtagsabgeordneten sowie der Vertreter der Deichverbände und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz zeigen, wie hoch der Deich an der Elbe in Jork-Hinterbrack ab 2022/2023 erhö

Der Rat der Gemeinde Jork hat jetzt seine Stellungnahme zur klimawandelbedingten Erhöhung des Elbdeiches in Hinterbrack abgegeben. Für die Küstenschutzmaßnahme rückt besonders der Wasserweg in den Blick.

Von Björn Vasel Freitag, 15.10.2021, 06:00 Uhr

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Der Rat der Gemeinde Jork hat – zum Auftakt des Planfeststellungsverfahrens – jetzt seine Stellungnahme zur klimawandelbedingten Erhöhung des Elbdeiches in Hinterbrack abgegeben. Die Altländer Kommune unterstütze diese Küstenschutzmaßnahme – insbesondere zum Schutz vor Sturmfluten. Sie stoße auf breite Zustimmung.

Gleichwohl gelte es, die Belastung für Anwohner, Straßen und Gebäude im Auge zu behalten – und beim Transport von Klei und Sand auch alternative Transportwege zu nutzen. Dabei haben Bürgermeister Matthias Riel (parteilos) und der Rat insbesondere den Wasserweg im Blick.

Deichbauer wollen 2022 starten

Wie berichtet, wollen die Deichbauer im Jahr 2022 starten: Im ersten Jahr wird das Siel im Deich abgerissen – und durch ein neues ersetzt. Ab 2023 wird der Deich etwa einen Meter auf 9,40 Meter Normalhöhennull (NHN) erhöht – in zwei Abschnitten in der sturmflutfreien Zeit von Mitte April bis Mitte September. Das alles wird voraussichtlich 8 Millionen Euro kosten.

90.000 Tonnen Klei werden verbaut, ein Teil wird durch die Aushöhlung des alten Deiches gewonnen. Doch 35.000 Kubikmeter müssen von den Lagerstätten Hahnöfersand Ost und Neuenschleuse zur Baustelle transportiert werden, im Bullenbruch sollen 30.000 Kubikmeter abgegraben – und über Neuenkirchen (K 36), Mittelnkirchen (L 140) und Jork-Borstel (K 39) nach Hinterbrack gekarrt werden.

Anliegerfreundliche Verkehrsführung

Der Sand wird von der Geest bei Buxtehude ins Alte Land geschafft. Die Kommune regt an, möglichst viel Material über den Wasserweg zur Baustelle zu schaffen – und die im Eigentum des Deichverbandes befindliche Verbindungsstraße über Hahnöfersand als Transportroute „vorrangig zu prüfen“. Die Ortskerne sollen gemieden, auch auf die Schulwege und eine anliegerfreundliche Verkehrsführung (inklusive Nachtfahrverbot) solle Rücksicht genommen werden.

Rund 80 Parkplätze fallen weg, mit Blick insbesondere auf den Tourismus werde ein „Ersatz“ gefordert. Die im Übergang zum Hamburger Deichabschnitt in Cranz vorgesehene Spundwand müsse – mit Blick auf die Kulturlandschaft des Alten Landes – mit rotem Ziegelmauerwerk verblendet werden. Der örtliche Baustellenverkehr soll laut Deichverband außendeichs stattfinden – ohne den Verkehr/die Sanierung der K 39 zu behindern.

Einstellung von ausreichend Wasserbauingenieuren

Außerdem müssten beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) endlich ausreichend Wasserbauingenieure eingestellt werden, um die notwendige Erhöhung der Deiche nicht zu verzögern. „Die Umsetzung dieser wichtigen Maßnahme für den Schutz der Bevölkerung darf sich nicht aufgrund eines Personalmangels im Stellenplan verzögern“, mahnt die Gemeinde Jork an. Bei Planung und Ausführung müsse die Kommune eng eingebunden werden.

Das ist ein Transportweg (grün) des Kleibodens für den Deichbau (rot). Karte: Deichverband

Das ist ein Transportweg (grün) des Kleibodens für den Deichbau (rot). Karte: Deichverband

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