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Kriminalität

Auch in Tee und Katzenfutter: 76 Tonnen Drogen gesichert

Interpol warnt vor Nitazenen, starken synthetischen Opioiden. (Archivbild)

Interpol warnt vor Nitazenen, starken synthetischen Opioiden. (Archivbild) Foto: Wallace Woon/EPA FILE/dpa

76 Tonnen Drogen, versteckt unter anderem in einem Surfbrett und Katzenfutter – wie Ermittler in Asien und Nordamerika Schmugglertricks aufdeckten und Milliardenwerte aus dem Verkehr zogen.

Von dpa Dienstag, 16.09.2025, 11:35 Uhr

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Lyon. Bei einem internationalen Schlag gegen Drogenkriminalität haben Fahnder riesige Mengen Rauschmittel sichergestellt. Sie beschlagnahmten 76 Tonnen Drogen, darunter vor allem Methamphetamin, aber auch Fentanyl, Heroin, Kokain und chemische Vorprodukte. Die eingezogenen synthetischen Drogen hätten einen Wert von 6,5 Milliarden US-Dollar (etwa 5,5 Milliarden Euro), teilte die internationale Polizeiorganisation Interpol mit.

Zum Vergleich: Vor wenigen Wochen hatte die US-Küstenwache gemeinsam mit internationalen Partnern mehr als 34 Tonnen Drogen beschlagnahmt. Die Menge an illegalen Substanzen sei die größte, die die Küstenwache jemals entladen habe, hieß es damals von der Behörde.

Ungewöhnliche Verstecke, Warnung vor Nitazenen

Bei dem zweiwöchigen Einsatz in 18 Ländern in Asien und Nordamerika im Juni und Juli fanden die Fahnder Drogen auch an ungewöhnlichen Orten. Mehrere Kilogramm Ketamin seien in einem Surfbrett versteckt gewesen. Heroin sei in Tee verpackt gewesen. Auf den Philippinen stießen die Ermittler auf Ketamin-Ladungen aus Deutschland, Polen und Frankreich, bei dem die Droge in Katzenfutter und einer Espressomaschine versteckt gewesen sei. Insgesamt 386 Menschen nahmen die Ermittler bei dem Einsatz fest.

Interpol-Generalsekretär Valdecy Urquiza warnte: „Die von transnationalen kriminellen Netzwerken gehandelten Drogen schüren Gewalt, lähmen Wirtschaften und gefährden die öffentliche Gesundheit.“ Der Organisation zufolge sehen Behörden aktuell eine Zunahme von Nitazenen, starken synthetischen Opioiden. Schon kleine Mengen könnten tödlich sein. Das Rauschgift sei für Händler besonders profitabel, leicht zu transportieren und schwierig zu erkennen, warnte Interpol.

Interpol mit Sitz im französischen Lyon ist mit 196 Mitgliedsstaaten die weltgrößte Polizeiorganisation und koordiniert internationale Polizeizusammenarbeit.

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