Auf ehemaligem Betriebshof: Investor plant Wohnhäuser in Oldendorfs Ortsmitte

Reichlich versiegelte Fläche: Auf dem ehemaligen Raisa-Gelände will eine Firma aus Oldenburg Einfamilien- und Doppelhäuser bauen. Foto: Klempow
Auf dem ehemaligen Raisa- und Team Bau-Gelände in Oldendorf soll es auf Dachflächen grünen. Einzel- und Doppelhäuser will hier ein Investor bauen. Die Gemeinde plant in zentraler Lage mit.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Das Gelände hinter dem hellgrünen Gitterzaun ist längst an einen Investor verkauft. Hier will die Firma Mujos Bau aus Oldenburg Wohnhäuser bauen. Beim entsprechenden Bebauungsplan redet die Gemeinde mit. Vorgesehen sind Einfamilien- oder Doppelhäuser. Mittig soll eine verkehrsberuhigte Privatstraße in das Gebiet führen. Weil die Waschanlage und die Tankstelle in Betrieb bleiben, soll eine drei Meter hohe Wand die Bewohner vor Lärm schützen.
Das ehemalige gewerbliche Gelände ist „in hohem Maße versiegelt“, sagt die Verwaltung. Ein Gutachten besagt, dass das Oberflächenwasser von den privaten Grundstücken dort über Gruben versickern kann. Das Wasser von der Privatstraße könne über Grundstücksanschlüsse an der Wilhelm-Schröder-Straße abfließen. Auch auf Schadstoffe wurde der Boden ohne negatives Ergebnis untersucht.
Ländlicher Charakter soll erhalten bleiben
Die Grundstücke sollen mindestens 400 Quadratmeter groß sein. Häuser dürfen höchstens neun Meter hoch und mit nur einem Vollgeschoss gebaut werden. Damit wird der Lage mitten im Dorf und dem ländlichen Charakter Rechnung getragen. Heimische Laubbäume auf jedem Grundstück, Dachbegrünung auf Flächen, die nur bis zu 15 Grad Neigung haben. Ziegelmauerwerk für die Außenwände mit matter Oberfläche ist Vorschrift. Zwei Stellplätze soll es auf jedem Grundstück geben, damit die Straße nicht zugeparkt wird.
Kapazitäten der Kläranlage sind ausreichend
Eugen Scholz hakte nach, ob auch die Schmutzwasser-Entsorgung noch zulässig sei. Der Landkreis habe das schon für das Baugebiet Kranenburger Straße zur Sprache gebracht, ebenso für den bereits genehmigten „Apfelhof“. Offiziell ist die Kapazität des Klärwerkes mit 4400 Einwohnerwerten angegeben. Derzeit wird das Abwasser für rund 4250 Einwohnerwerte gereinigt. „Wir bewegen uns im Rahmen der Erlaubnis“, so Thorsten Liebeck von der Gemeindeverwaltung mit Blick auf die Kapazitäten der Kläranlage. Für das geklärte Wasser gibt es eine Einleite-Genehmigung in den Oldendorfer Bach für sechs Liter pro Sekunde. Diese Menge wird derzeit bereits erreicht. Es sei vom Trinkwasserverband allerdings zugesagt, ein zusätzliches Speicherbecken zu bauen, so Bürgermeister Johann Schlichtmann.
Für ihn waren noch zu viele Fragen offen. Deshalb stimmte Eugen Scholz (BUS) im Bauausschuss gegen den Entwurf des Bebauungsplanes. Der wird öffentlich ausgelegt, wenn der Gemeinderat darüber entsprechend abgestimmt hat.
Mit dem kostenlosen TAGEBLATT-Web-Push-Service immer auf dem Laufenden bleiben

Reichlich versiegelte Fläche: Auf dem ehemaligen Raisa-Gelände will eine Firma aus Oldenburg Einfamilien- und Doppelhäuser bauen. Foto: Klempow