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Neue Kaimauer

Barnkrug feiert am Sonnabend ein ganz besonderes Hafenfest

Käpt’n Klünder und Emmi sind die Schiffsattraktionen beim Barnkruger Hafenfest. Foto: Helfferich

Käpt’n Klünder und Emmi sind die Schiffsattraktionen beim Barnkruger Hafenfest. Foto: Helfferich

Alle Jahre wieder feiern die Barnkruger ihr Hafenfest. Diesmal ist es ein besonderer Tag: Die neue Spundwand sorgt dafür, dass das Hafenfest noch viele Jahre gefeiert werden kann. Der Weg dahin war nicht gerade einfach.

Von Susanne Helfferich Freitag, 25.08.2023, 14:00 Uhr

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Käpt’n Klünder und die Emmi sind zwei Tage vor der großen Feier schon fest vertäut. Sie warten noch auf den Elbewer Heinrich von der Lühe. Dann ist das historische Trio perfekt. Der kommt am Abend gegen 19 Uhr eingefahren, bei Hochwasser. Nur drei bis vier Stunden bleibt ein Zeitfenster, in dem Schipper in den Barnkruger Hafen einlaufen können. Danach versinkt der historische, kleine Hafen im Schlick.

Rolf Brandt, Vorsitzender der Hafengemeinschaft, Hafenmeister Frank Jucknies und Vereinmitglied Peter-Klaus Rambow schauen dennoch optimistisch in die Zukunft. Sieben Jahre ist es her, dass sie feststellen mussten: Die Kaimauer wird nicht mehr lange halten. Die Standsicherheit des Hafenplatzes war durch die marode hölzerne Spundwand stark gefährdet.

Hafenmeister Frank Jucknies, Rolf Brandt und Peter-Klaus Rambow (von links) sind stolz auf ihren kleinen Hafen. Foto: Helfferich

Hafenmeister Frank Jucknies, Rolf Brandt und Peter-Klaus Rambow (von links) sind stolz auf ihren kleinen Hafen. Foto: Helfferich

Gemeinde Drochtersen unterstützte von Anfang an

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Hafen gebaut, ausgegraben von ortsansässigen Schippern, um Winterliegeplätze für ihre Schiffe zu haben. Die Spundwand wurde 1952 gebaut, mit Schutt aus Hamburg, so Brandt. In den 80er Jahren folgte eine Sanierung, indem Bongossi-Planken aus abgewrackten Schiffen eingeschoben wurden. Eine Lösung auf Zeit.

2017 begann die Hafengemeinschaft, Gelder zu sammeln. „Die Gemeinde war sofort mit im Boot“, erzählt Brandt. Von Anfang an wurde mit Leader-Mitteln gerechnet. Doch dann forderte die Denkmalschutzbehörde eine Bestandsaufnahme und ein Gutachten. Es stellte sich heraus, dass die Erneuerung der Holzspundwand im Tidegewässer nur zehn Jahre halten würde, also nicht wirtschaftlich ist. Das Agreement: Die alte, 75 Meter lange Wand bleibt als Denkmal stehen und wird dokumentiert. Davor, mit einem halben Meter Abstand, wird eine Stahlspundwand gesetzt, der Zwischenraum verfüllt.

Doch plötzlich lagen die Kosten bei 890.000 Euro. Das Projekt musste abgespeckt werden. So wurde entschieden, das 25 Meter lange Stück der Kaimauer, das das Ufer des Stichkanals zur ehemaligen Süderelbe absichert, sollt als Holzspundwand erhalten bleiben. „Die Denkmalschutzbehörde war begeistert“, erinnert sich der Vorsitzende.

540.000 Euro kostete die Sanierung der Spundwand

Zeitlich sei das alles „eine enge Nummer“ gewesen, schließlich war die Bereitstellung der Fördermittel zeitlich befristet. Am Ende passte alles. 540.000 Euro kostete die Maßnahme. 40 Prozent wurde aus Leader-Mitteln finanziert, 20.000 Euro kamen aus der Bingo-Stiftung, den Rest übernahm die Gemeinde. „Das ist schon toll, dass so ein kleiner Verein derart von öffentlichen Geldern profitiert“, so Brandt.

Die Sportboote der Hafengemeinschaft liegen in Reih und Glied.

Die Sportboote der Hafengemeinschaft liegen in Reih und Glied.

Klar, dass die Barnkruger die Inbetriebnahme der Kaimauer feiern müssen. Am Sonnabend geht es um 14.30 Uhr los. Ab 19 Uhr legt Dirk Ludewig als DJ auf. Die Sportboote der Hafengemeinschaft liegen bereits in Reih’ und Glied. Als Kontrapunkt zum Wassersport hat Peter-Klaus Rambow historische Trecker eingeladen. Die können auf der frisch gemähten Wiese bewundert werden.

Barnkrug feiert am Sonnabend ein ganz besonderes Hafenfest

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