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Landkreis Stade

Baumarten und Holzmenge: Private Wälder werden bald genau erfasst

Verheerende Schäden verursachten die Winterstürme im vergangenen Jahr in den Wäldern der Region. Jetzt soll es eine Bestandsaufnahme der Privatwälder Stade/Hadeln geben. Foto: Klempow

Verheerende Schäden verursachten die Winterstürme im vergangenen Jahr in den Wäldern der Region. Jetzt soll es eine Bestandsaufnahme der Privatwälder Stade/Hadeln geben. Foto: Klempow

Die Bestände der Privatwälder im nördlichen Landkreis Stade und im Land Hadeln werden Anfang 2023 komplett erfasst. Sogenannte forstliche Taxatoren werden dann diese Waldflächen detailliert erfassen.

Von Peter von Allwörden Mittwoch, 04.01.2023, 13:00 Uhr

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Während der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Stade/Hadeln (FBG) unlängst in der Wingst wurde das Verfahren erläutert. Den Vorsitz der FBG hat übrigens der Vorsitzende des Stader Kreisbauernverbandes, Johann Knabbe.

Alle nicht staatlichen Wälder werden erfasst

Die Waldstrukturdatenerfassung kann nun endlich mit Fördermitteln des Landes Niedersachsen umgesetzt werden. Diese Erfassung beginnt zum Jahresanfang im Verbandsbereich der FBG Stade/Hadeln. Alle nicht staatlichen Waldflächen werden erfasst. Mit Arbeitskarten begehen dann forstliche Taxatoren die Waldflächen und bestimmen die vorhandenen Baumarten, das Alter, die Qualität und die Holzmenge der Waldbestände.

Diese Daten ermöglichen dem Bezirksförster Heiko Brunkhorst eine optimale Beratung der Waldbesitzer zu leistungsstarken und klimaangepassten Wäldern. Waldbesitzer, die mit dieser Datenerhebung auf ihren Flächen nicht einverstanden sind, können Widerspruch einlegen. Das TAGEBLATT wird über die Ergebnisse dieser Datenerfassung berichten, die eine umfassende Dokumentation der heimischen Privatwälder ermöglicht.

Verheerende Schäden nach Winterstürmen

In seinem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 hat Bezirksförster Brunkhorst einen Jahreseinschlag von 6500 Festmetern erfasst. Das sei ein eher unterdurchschnittlicher Wert. Grund seien die Anfang 2021 schlechten Holzpreise. Die schweren Stürme im Februar haben 2022 zu verheerenden Windwurfschäden in den norddeutschen Wäldern geführt, so berichtete der Förster weiter. Im Verbandsgebiet seien bis dato 20.000 Festmeter angefallen. Ein gewaltiges Arbeitsvolumen und eine sehr gefährliche Arbeit, so Brunkhorst.

Abschließend ging Norbert Leben, Geschäftsführer der FBG aus Undeloh, noch auf die neue Förderung „Klimaangepasstes Waldmanagement“ ein. Unter bestimmten Bedingungen werden Waldbesitzer für eine ökologische Bewirtschaftung unterstützt.

Informationen und Antragstellung seien über die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) über das Internet möglich. Lebens Fazit: „Die zukünftigen wirtschaftlichen und ökologischen Leistungen unserer Wälder müssen sorgfältig geplant werden.“ Dazu gehöre dann auch die genaue Datenerfassung.

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