Bayern-Fluch: Nächste schwerer WM-Ausfall – „Alle geschockt“

Frankreichs Lucas Hernandez zog sich einen Kreuzbandriss im Knie zu und fehlt dem FC Bayern für den Rest der Saison. Foto: dpa-Bildfunk
Erst Sadio Mané, dann Sorgen um Leroy Sané und jetzt Lucas Hernandez: Der FC Bayern muss sich wegen schwerer Verletzungen der WM-Fahrer Sorgen machen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Die nächtliche Kunde von der schlimmen Kreuzband-Verletzung von Lucas Hernandez sorgte bei Fußball-Weltmeister Frankreich wie beim FC Bayern München für Bestürzung. Hatten sich bei den Franzosen am späten Abend im Stadion die Freude über den 4:1 WM-Auftaktsieg gegen Katar und die Hoffnung auf eine glimpfliche Diagnose des Abwehrspielers noch die Waage gehalten, war die Stimmung nach der Diagnose Kreuzbandriss spürbar gedrückt.
„Ehrlich gesagt: So langsam macht das was mit einem“, sagte Frankreichs Kapitän Hugo Lloris: „Immer, wenn du einen wichtigen Mitspieler verlierst, bleibt das im Kopf. Und es war ja nicht der Erste.“
Bayern-Profi Mazraoui verletzt sich in Marokkos WM-Auftaktspiel
Für die Franzosen, die schon ohne Karim Benzema oder N’Golo Kanté ins Turnier gehen mussten, ist es insgesamt schon der sechste Ausfall. Der FC Bayern beklagt rund um die WM nun schon vier Verletzungen. Nach dem Senegalesen Sadio Mané und DFB-Flügelstürmer Leroy Sané, bei dem man noch auf eine kürzere Ausfallzeit hoffen kann, verletzte sich am Mittwoch auch noch der Marokkaner Noussair Mazraoui.
Für den erst kürzlich von einem Muskelbündelriss genesenen Hernández dürfte derweil die Saison vorzeitig beendet sein. „Wir sind natürlich alle geschockt“, sagte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn bezeichnete die Verletzung des Münchner Rekordeinkaufs als „einen schweren Schlag für uns.“ Hernández wird das Teamquartier der Equipe Tricolore am Donnerstag verlassen. Nach Angaben von Salihamidzic soll er nach der notwendigen Operation seine Reha in München absolvieren.
Hernandez-Verletzung hinterlässt geschockte Mannschaftskollegen
Besonders geschockt zeigten sich Benjamin Pavard und Davot Upamecano, sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft Teamkollegen des Linksverteidigers. „Als ich die Tränen in Lucas‘ Gesicht sah, hat mich das zusätzlich motiviert“, sagte Upamecano. Pavard erklärte: „Der Sieg ist auch für ihn. Er ist ein super Kollege, ein super Spieler. Das ist sehr traurig für ihn.“
Trainer Didier Deschamps beklagte derweil den Verlust eines „wichtigen Elements“. Da er nun nicht mehr nachnominieren kann, hat er nur noch einen gelernten Linksverteidiger im Kader: Hernandez‘ Bruder Theo, der auch gegen Australien für ihn kam und mit einem üblen Stellungsfehler, aber auch einigen guten Flanken auffiel. Man müsse „beten, dass das gut geht“, sagte der 98er-Weltmeister Lionel Charbonier als Experte des Senders RMC: „Und dabei denke ich nicht nur an Verletzungen, sondern auch an Karten und Sperren. Theo ist ein physischer Spieler, der keine Angst kennt.“

Die Franzosen feiern das Tor von Olivier Giroud (l) zum 4:1 gegen Australien.

Die australischen Spieler bejubeln den Treffer von Craig Goodwin (l) zum 1:0.

Adrien Rabiot (l) erzeilt per Kopf den 1:1-Ausgleich.