Beliebter Vogel-Beobachtungsspot in Gnarrenburg gesperrt

Auch die Umgebung der gesperrten Kranichschanze zu betreten ist laut Nabu aus Naturschutzgründen streng verboten. Foto: Gerwin Keen
Viele Jahre war der Beobachtungsturm am Ortsrand von Glinstedt für Naturinteressierte ein beliebter Anlaufpunkt für die Kranichbeobachtung. Damit ist vorerst Schluss.
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Bremervörde. Der „Kranichschanze“ genannte Turm liegt versteckt am Rande eines Schlafplatzes der scheuen Tiere. Er ist für jedermann frei zugänglich gewesen, außerdem hat die Nabu Umweltpyramide über viele Jahre im Oktober geführte Abendwanderungen dorthin angeboten.
Jetzt weist die Nabu Umweltpyramide in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die Kranichschanze und auch die Zuwegung dorthin für Besucher aufgrund von Instandhaltungsmaßnahmen ab sofort gesperrt sind.
Nabu gibt Tipps zur Kranichbeobachtung
Auch dürfen Kranichfreunde nicht versuchen, auf anderen Wegen zum bisherigen Beobachtungsplatz zu kommen. Das Betreten des Naturschutzgebietes ist streng verboten.

An fünf Forschungsstationen entdeckten Kita-Kinder in Bremervörde die Natur. Foto: Kita Ringstedt
Die Nabu empfiehlt zur Kranichbeobachtung die Region rund um Glinstedt, die sich hervorragend dazu eigne. Tagsüber fressen sich die Tiere auf den Maisfeldern satt, abends landen die Trupps auf den Vorsammelplätzen, um dann am Abendhimmel zusammenzutreffen und gemeinsam zum Schlafplatz zu fliegen.
Angebote für Exkursionen zu den „Vögeln des Glücks“, in Kooperation mit Gästeführerin Frauke Klemme, wird es auch im nächsten Jahr wieder geben, vornehmlich im Oktober, wenn die Individuenzahl am höchsten ist. Denn der Großteil der Tiere befindet sich inzwischen auf dem Weiterflug zu den Winterquartieren.
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Für alle Kranich-Fans, die die scheuen Tiere beispielsweise vom Auto aus beobachten möchten - hier noch ein Tipp: Kraniche können besser sehen als Menschen und haben eine große Fluchtdistanz.
Wer Kraniche sehen will, bevor er selbst gesehen wird, sollte einen Mindestabstand von 300 Metern einhalten und nicht aus dem Auto aussteigen. Wenn die Tiere sich ungestört fühlen, bestehen gute Chancen, sie möglichst lange zu beobachten.
Kita-Kinder entdecken mit Nabu-Biologin die Natur
Die Kinder der Kita „Ringster Wichtelhus“ aus Ringstedt haben einen Ausflug nach Bremervörde genutzt, um im Garten der Nabu Umweltpyramide auf Entdeckertour zu gehen.
Die Kinder hatten im Laufe des Jahres eine Blühwiese angelegt, Naschobst gepflanzt und sich mit Krabbeltieren beschäftigt. Nachdem sie die Zertifizierung von der Nabu Umweltpyramide mit dem Titel „Ersthelferin/Ersthelfer für die Vielfalt“ aus den Händen von Biologin Bettina Schroeder erhalten hatten, nahmen sich die Kinder vor, den Nabu selbst zu besuchen.
Zusammen mit Eltern und Fachkräften machten sie sich jetzt auf den Weg nach Bremervörde. Bettina Schroeder hatte im dortigen Umweltbildungszentrum fünf Forscherstationen vorbereitet, die die Kinder zusammen mit ihren Eltern ausprobieren durften.
Am großen Teich konnten die Kleinen nach Wassertieren keschern. „Schön nacheinander ans Wasser gehen - und Mama oder Papa halten euch an der Kapuze fest“, hat Bettina Schroeder Kinder und Erwachsene gleichermaßen eingewiesen.
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Auch im kalten Wasser tummelten sich noch Insektenlarven und Ruderwanzen. Der Barfußpfad macht im Herbst auch mit Schuhen Spaß und das Sammeln von verschiedenen Grüntönen in Form von Blättern und Gräsern schärft die Sinne für die Vielfalt in der Natur.
Danach traten die Kleinen mit vielen neuen Eindrücken den Rückweg an. „Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder“, ist sich das Team vom „Ringster Wichtelhus“ sicher.
Interessierte Gruppen können sich über Angebote der Nabu Umweltpyramide unter www.nabu-umweltpyramide.de oder bei Bettina Schroeder unter Telefon 04761/ 71352 informieren.