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Schutzgebiet

Birken und Kiefern sind im Moor unerwünscht

Auch Moorschutz ist Klimaschutz - hier ist das Hohe Moor bei Oldendorf zu sehen. Foto: Landkreis Stade / Christian Schmidt

Auch Moorschutz ist Klimaschutz - hier ist das Hohe Moor bei Oldendorf zu sehen. Foto: Landkreis Stade / Christian Schmidt

Dass Naturschutz an Kreisgrenzen nicht haltmacht, beweist eine Gemeinschaftsaktion mehrerer Institutionen. Sie befreiten eine Fläche im Hohen Moor von nachwachsenden Gehölzen.

Mittwoch, 22.02.2023, 16:00 Uhr

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Unter schwierigen und kräftezehrenden Bedingungen wurden wertvolle Moorflächen im kreisübergreifenden Schutzgebiet Hohes Moor von jungen Gehölzen befreit. Das landkreisübergreifende Naturschutzgebiet Hohes Moor steht auch unter europarechtlichem Schutz und ist daher von besonderer Bedeutung. In einem von der EU geförderten Projekt hat das Naturschutzamt Stade in den Jahren 2001 bis 2006 in dem nordöstlich von Bremervörde liegenden Schutzgebiet umfangreich Wiedervernässung durchgeführt. Dank dieser Maßnahmen findet man heute bereits sehr gut entwickelte Regenerationsflächen.

Hier haben sich die wichtigsten Bult-Torfmoosarten eingestellt, die für die Torfbildung verantwortlich sind. „Die ganzjährig hohen Wasserstände sind ausschlaggebend für eine gute Entwicklung der torfbildenden Bult-Torfmoose“, erläutert Helmut Bergmann, Mitarbeiter des Naturschutzamtes Stade und damaliger Projektleiter. „Aufgrund der trockenen Sommer in den letzten Jahren konnten leider Gehölze wie Birken und Kiefern aufwachsen. Durch Beschattung und Wasserzehrung drohen sie die Torfmoose zu verdrängen“, beschreibt Dr. Hans-Bert Schikora, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖNSOR und Moorexperte, die Problematik.

Daher hat das Naturschutzamt eine Teilfläche von Junggehölzen freigestellt. In einem gemeinsamen Einsatz mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer wurden die abgesägten Gehölze nun von der wertvollen Regenerationsfläche entfernt. Beteiligt waren das Naturschutzamt Stade, die Ökologische Nabu-Station Oste-Region (ÖNSOR), ehrenamtliche Helfer der Nabu-Kreisverbände Bremervörde-Zeven und Stade sowie Aktive der Lions Naturschutz-Stiftung Stade.

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