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Gewalt-Vorwürfe

Brutaler Klaasohm-Brauch auf Borkum – Das ist seitdem passiert

In einem Beitrag des ARD-Magazins „Panorama“ berichteten Opfer auf Borkum anonym von aggressiven Übergriffen.

In einem Beitrag des ARD-Magazins „Panorama“ berichteten Opfer auf Borkum anonym von aggressiven Übergriffen. Foto: Lars Penning/dpa

Recherchen über Gewalt-Traditionen gegen Frauen sorgten für Schlagzeilen. Nun gibt es eine neue Reportage - und neue Ängste.

Von Redaktion Freitag, 04.04.2025, 10:00 Uhr

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Hamburg. Der NDR für die Sendung „Zapp“ noch einmal nach Borkum gereist, um herauszufinden, was sich seit der harschen Kritik an Klaasohm auf der Insel verändert hat.

Die Meinungen und Stimmen zu dem Thema sind gespalten, wie in einer Ankündigung des Senders zu der Reportage zu lesen ist. Demnach sei das Schlagen von Frauen beim Klaasohm-Fest abgeschafft worden und der verantwortliche Verein „Borkumer Jungens“ habe sich von jeglicher Form von Gewalt und den „historisch gewachsenen Handlungen vergangener Jahre“ distanziert. Dennoch sähen viele Menschen auf der Insel sich und ihre Tradition durch die Berichterstattung falsch dargestellt.

Viele Frauen haben Angst vor Anfeindungen

„Es wurde mir vorgeworfen, dass ich Vergewaltigung zustimmen würde, dass ich ein Inzucht-Ergebnis der Insel bin“, zitiert Zapp die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Helms. „Es wurde ausgesprochen, man müsste die Insel wegbomben, man müsste Euch anzünden. Das hat mich tief getroffen, weil die Insel so viele gute Seiten hat.“

Zudem berichten laut der Ankündigung aber auch viele Frauen von Anfeindungen, wenn sie sich zu dem brutalen Brauch öffentlich äußerten. Aus Angst wollen viele nur anonym über das Thema sprechen.

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Ausführlich hat der Sender das Thema in einer 30-minütigen Reportage zusammengefasst. Diese ist auch in der ARD-Mediathek abrufbar.

Am 23. April um 22.30 Uhr läuft die Reportage im NDR Fernsehen. (pm/skw)

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