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Rock trifft Klassik

Countdown für Buxtehudes neue Rocket Night

Der neue Leiter Pascal F. Skuppe will Rock und Klassik noch mehr verzahnen. Foto: Fabian Busch

Der neue Leiter Pascal F. Skuppe will Rock und Klassik noch mehr verzahnen. Foto: Fabian Busch

Buxtehude fiebert der ersten Rocket Night entgegen. Das erste von zwei Konzerten war im Nu ausverkauft. Dabei darf das Publikum auf gleich mehrere Neuerungen gespannt sein.

Von Fenna Weselmann Dienstag, 07.03.2023, 15:00 Uhr

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Aus „Rock meets Classic“ wird „The Rocket Night“. Eigentlich hätte das Nachfolgeformat für Buxtehudes Kultkonzert längst über die Bühne gehen sollen. Die Pandemie verhinderte die ursprünglich für 2020 geplante Premiere. Nach drei Jahren Pause kann die erste Rocket Night unter Regie von Pascal F. Skuppe nun am 15. und 16. April endlich auf der Halepaghen-Bühne durchstarten.

Skuppe freut sich über den allseitigen Rückhalt durch Verwaltung und Förderer für dieses Mammutprojekt. So langen Atem zu beweisen, sei längst nicht selbstverständlich, sagt er. Oft lebten große Formate einfach nicht wieder auf. Unterstützt wird die Veranstaltung durch die Else und Heinrich Klindtworth-Stiftung sowie die Sparkasse Harburg-Buxtehude. „Für uns als langjähriger Förderer war es sofort ein klares Ja, auch das Nachfolgeprojekt zu fördern“, so Sparkassen-Regionaldirektor Matthias Weiß.

Der neue künstlerische Leiter Pascal F. Skuppe ist dem Publikum kein Unbekannter. Vorgänger Peter Schmidt, der „Rock meets Classic“ 2008 ins Leben rief, hatte den Vollblutmusiker bereits 2016 als Dirigent an seine Seite geholt. So ist Skuppe in den vier Jahren vor Corona längst selbst Teil des besonderen Vibes von „Rock meets Classic“ geworden.

„Rock meets Classic“ klingt im Herzen mit

Jetzt schlägt der Seevetaler mit „The Rocket Night“ ein neues Kapitel auf, das Peter Schmidts musikalisches Erbe fortschreiben soll. „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, mit dem Peter mir sein Baby weitergegeben hat. Als er mich damals anrief, habe ich spontan zugesagt, ohne wirklich zu wissen, was mich da erwartet, aber mich hat sofort begeistert, was da in den Jahren gewachsen ist.“

Dieses Vermächtnis soll trotz Veränderungen weiter mitklingen und „Rock meets Classic“ im Herz tragen, wie der 37-Jährige betont. Gleichzeitig macht Skuppe klar: Der einstige Charakter könne nicht eins zu eins erhalten bleiben, denn er sei eben nicht Peter Schmidt.

So soll der Schwerpunkt künftig mehr auf der Musik liegen. Wer den 37-Jährigen schon erlebt hat, weiß, dass auch er auf ganz eigene Weise begeistert über Musik zu reden versteht und die Moderation mit Sicherheit ein erhellender Part des Konzertabends bleiben wird.

In einem nächsten Step will der Dirigent und künstlerische Leiter Rock und Klassik noch mehr verzahnen. Die beiden Musikformen sollen künftig weniger nebeneinanderstehen als vielmehr zu etwas ganz Neuem verschmelzen. So wie bei seinen anderen Crossover-Projekten „Jesus Christ - Superstar? - Eine Matthäuspassion“ oder „Elijah Rock“, die er auf die Bühne der Hamburger Laeiszhalle gebracht hat.

Bühnenbesetzung wird um einen Chor erweitert

Aus diesem Grund ändert Skuppe auch die Anordnung der Besetzung. Statt Rockmusiker auf der einen und Sinfoniker auf der anderen, wird das Orchester nun die Band umkreisen, damit alle eine Einheit bilden.

Seinem allgemeinen künstlerischen und pädagogischen Anliegen folgend, will Skuppe Profis und Amateure stärker vermischen. Während das sinfonische Orchester der Vorjahre wieder mitwirkt, hat Skuppe für die Rockband neue Musiker versammelt, mit denen er schon am Lüneburger Theater zusammengearbeitet hat. Und neu sind auch die beiden Gesangssolisten Anna-Maria Torkel und Sander van Wissen, die in unterschiedlichen Projekten bereits an renommierten Opern-, Theater-, Musical- und Konzerthäusern gastierten.

Als Gesangssolistin kommt Anna-Maria Torkel zur Rocket Night. Foto: Patric Leo

Als Gesangssolistin kommt Anna-Maria Torkel zur Rocket Night. Foto: Patric Leo

Das jetzige Format lässt außerdem eine Idee wieder aufleben, die es schon mal bei „Rock meets Classic“ zu hören gab: Neben Orchester, Rockband und Solisten wird ein Showchor das Ensemble auf der Bühne komplettieren. Den bringt er von seiner selbst gegründeten und im berühmten Truck-Stop-Studio in Maschen beheimateten Musical Company mit - einer Mischung aus Musikschule, Musical-Talentschmiede und Produktionsfirma, in der junge Musiktalente auf Aufnahmeprüfungen an staatlichen Hochschulen vorbereitet werden.

Orchester-Medley für Idol Elton John

Der Rock der Siebzigerjahre war immer ein Fundament von „Rock meets Classic“. Dieses Repertoire erweitert Skuppe um moderne Lieder und öffnet die Programmauswahl in die Richtung 1990er, 2000er bis ins Heute. Carmen trifft auf Bon Jovi, Musik von Tina Turner, Queen, den Beatles oder Backstreet Boys auf klassische Arien und Intermezzi. Und aus seinen Crossover-Projekten zu Webber, Bach und Mendelsohn wird ebenfalls etwas zu hören sein, genauso wie aus dem Song „Rocket Man“ als Hommage an sein großes Idol Elton John kurzerhand ein ganzes Orchester-Medley geworden ist.

Neben sinfonischem Orchester, Rockband und Solisten wird bei der Rocket Night auch ein Showchor auf der Bühne stehen. Foto: Peter Wollersen

Neben sinfonischem Orchester, Rockband und Solisten wird bei der Rocket Night auch ein Showchor auf der Bühne stehen. Foto: Peter Wollersen

Den Vorverkauf für das Konzertdoppel am Sonnabend und Sonntag, 15. und 16. April, hat das Kulturbüro bewusst in zwei Stufen organisiert. Die Karten für das erste Konzert waren bereits nach einer halben Stunde ausverkauft. Der Vorverkauf für das zweite Konzert am Sonntag, 16. April, startet jetzt am Mittwoch, 8. März, um 10 Uhr. Karten kosten 39 Euro, ermäßigt 32 Euro. Der Ticketkauf ist auf sechs Karten pro Person limitiert, erhältlich unter Telefon 04161/5012323, online oder beim Servicecenter Kultur und Tourismus im Historischen Rathaus.

Als Solo-Sänger ist Sander van Wissen mit dabei. Foto: Philipp Dietrich

Als Solo-Sänger ist Sander van Wissen mit dabei. Foto: Philipp Dietrich

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