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Helios Klinik Cuxhaven

Dank dieser Behandlung hat ein junger Afghane wieder eine Zukunft

Über die Flure der Kinderstation zu toben und Fußball zu spielen, ist für Fahim nur vier Wochen nach der aufwendigen Operation kein Problem. Foto: Recht

Über die Flure der Kinderstation zu toben und Fußball zu spielen, ist für Fahim nur vier Wochen nach der aufwendigen Operation kein Problem. Foto: Recht

Zusammen mit dem Friedensdorf International in Oberhausen hat die Helios-Klinik Cuxhaven schon 25 Kindern aus Krisengebieten mit schwierigen Operationen aus schier unlösbar scheinenden Situationen geholfen. Einer davon ist Fahim (8) auf Afghanistan.

Samstag, 20.05.2023, 14:36 Uhr

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Mit seinen gerade einmal acht Jahren hat Fahim schon viel erlebt. Der Junge aus dem Krisengebiet Afghanistan wurde mit einem fehlenden Wadenbein geboren, wie die "Cuxhavener Nachrichten" berichten. Zudem litt er an einer Unfallverletzung des Beins. Anfang Februar dieses Jahres wurde er über die Organisation "Friedensdorf International" zur Behandlung in die Helios-Klinik Cuxhaven gebracht. Dank mehreren erfolgreich durchgeführten Operationen und eines schnellen Heilungsprozesses kann Fahim nun in seine Heimat nach Afghanistan zurückkehren.

Zu Hause wäre OP wahrscheinlich unfinanzierbar

Das aus Spenden finanzierte Friedensdorf macht es sich bereits seit über 50 Jahren zur Aufgabe, verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten durch medizinische Behandlungen zu helfen. "In Afghanistan lebt der Großteil der Bevölkerung in sehr ärmlichen Verhältnissen. Eine medizinische Versorgung kann sich kaum jemand leisten. Daher sind wir froh, dass wir Fahim zusammen mit dem Friedensdorf International helfen konnten" sagt der behandelnde Arzt Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Maria Franck.

Als Fahim Anfang Februar in die Helios-Klinik Cuxhaven kam, konnte er schon nicht mehr laufen. Zusätzlich litt er an einer gefährlichen Infektion des Beins. Im ersten Schritt wurde diese Infektion in einer Operation saniert. Durch einen Unfall in seinem Heimatland war jedoch eine zusätzliche Krümmung im Oberschenkelknochen entstanden, sodass dieser wie ein "S" geformt und in sich verdreht war. Diese ausgeprägte Fehlstellung konnte der erfahrene Chirurg Dr. Franck in einer komplexen Rekonstruktion korrigieren. Zur Stabilisierung musste eine Platte den gesamten Oberschenkel entlang angelegt werden.

Das Tema um Fahim (vorne) mit Chefärztin Dr. Bettina Loza, Gesundheits- und Krankenpflegerin Manina Tredup (Mitte) und Arno Creutzfeld von der Elbe-Orthopädie. Foto: Recht

Das Tema um Fahim (vorne) mit Chefärztin Dr. Bettina Loza, Gesundheits- und Krankenpflegerin Manina Tredup (Mitte) und Arno Creutzfeld von der Elbe-Orthopädie. Foto: Recht

Arno Creutzfeld von Elbe-Orthopädie baute darüber hinaus eine aufwendige Orthese, um die aus der angeborenen Fehlbildung heraus entstandene Gehbehinderung auszugleichen, die Instabilität im Sprunggelenk aufzufangen und die fehlende Länge auszugleichen. Angeleitet, ermutigt und unterstützt durch die liebevolle Zuwendung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Kinderstation 2A und der Physiotherapie lernte Fahim rasch, damit zu laufen. Das ist ein Gefühl, das er lange nicht kannte. Diese Konstruktion wird Fahim ab sofort täglich begleiten und sein Leben im Heimatland  extrem erleichtern.

Langjährige Zusammenarbeit zwischen Klinik und Friedensdorf 

Diesen schnellen Heilungserfolg hat der Junge den Teams der Pädiatrie und Unfallchirurgie, sowie insbesondere der Orthopädie Chirurgie Cuxhaven (OCC) zu verdanken. Möglich gemacht haben dies laut einer Helios-Pressemitteilung unter anderem die gut aufgestellte Kinderklinik unter der Leitung von Chefärztin Dr. Bettina Loza und die Erfahrung der behandelnden Ärzte. Seit insgesamt 18 Jahren behandelt das Cuxhavener Krankenhaus immer wieder Kinder aus Krisengebieten, denen in ihren Heimatländern nicht geholfen werden kann. Selbstverständlich unentgeltlich - eine absolute Herzensangelegenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Insgesamt wurden bereits 25 Kinder erfolgreich behandelt und damit auch deren Familien geholfen. Darunter viele jüngere Kinder mit ausgeprägten medizinischen Befunden. "Wir freuen uns, dass wir erneut einem Kind helfen konnten, ein normales Leben ohne gesundheitliche Einschränkungen führen zu können", sagt Dr. Bettina Loza. (cvn)

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