Darum gibt es am Sonnabend eine Mahnwache in Buxtehude

Am Sonnabend wird es eine Mahnwache für Atomausstieg, Energiewende und Klimaschutz geben. Foto: Markus Hibbeler/dpa
Konkret wird zwar der Jahrestag einer Atomkatastrophe zelebriert, doch das Thema ist wegen des Ukraine-Krieges und seiner energiepolitischen Folgen aktueller denn je.
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An diesem Sonnabend, 11. März, findet um 11 Uhr in Buxtehude am Has-und-Igel-Brunnen eine Mahnwache für Atomausstieg, Energiewende und Klimaschutz statt. Anlass ist der 12. Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima.
„Wir wollen daran erinnern, dass der Schaden, die Risiken und die Folgekosten der Atomkraft um ein Vielfaches größer sind als der vermeintliche Nutzen“, so Mahnwachen-Sprecher Thomas Ringleben. „Atomkraft kann noch nicht einmal ein Prozent Gaseinsparung leisten. Und dass Blackout-Ängste unbegründet sind, konnte in diesem Winter für alle sichtbar bewiesen werden. Der französische Vorschlag, Atomstrom zur Wasserstofferzeugung zu verwenden, geht in eine vollkommen unsinnige und falsche Richtung.“
Atomausstieg, Energiewende und Klimaschutz gehörten dabei zusammen. "Und sie gehören - trotz vieler, anderer Sorgen - weiterhin nach ganz oben auf die Agenda unserer Politiker“, bekräftigt Ringleben die Forderung der Mahnwache.
Neben den inhaltlichen Themen sind auch die Musik und Lieder zum Mitsingen von Harald Winter ein wichtiger Teil des Programms auf der Mahnwache.
Wegen Energiekrise: Atomkraft-Austieg in Deutschland verschoben
Das eigentliche Aus für die Atomkraft in Deutschland zum 31. Dezember 2022 war im Herbst vergangenen Jahres durch ein Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf den 15. April verschoben worden. Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) bekräftigte das Aus für das Atomkraftwerk in Lingen von Mitte April an. Auch mit Blick auf den nächsten Winter sei kein Atomstrom mehr für die Versorgungssicherheit in Deutschland notwendig, sagte Meyer. "Man sollte jetzt bei dem Atomausstieg bleiben, den man vereinbart hat", sagte Lingen zur Diskussion um eine weitere Verlängerung der Laufzeiten für die Reaktoren.
Ein breites Bündnis wird auch in Hamburg demonstrieren. Dort ist von 13 Uhr an ein Marsch vom Hauptbahnhof über St. Pauli bis zum Rathausmarkt geplant. "Mithin: Alles was gegen den Betrieb von Atomanlagen vor dem russischen Angriff auf die Ukraine galt, stimmt weiterhin, nur scheint die Halbwertszeit dieses Wissens doch sehr begrenzt zu sein. Es ist nicht so leicht aktuell mit Argumenten gegen den Tunnelblick vieler angesichts von Krieg und Klimakrise anzukommen – aber bei Panik hilft oft erst mal durchatmen, kurz nachdenken und dann erst handeln. Es gibt keine friedliche Nutzung der Atomenergie, es wird immer wieder kriegerisch genutzt", heißt es von den Organisationen dort. (kw/tip)