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2. Fußball Bundesliga

Darum ist Stürmer Robert Glatzel der HSV-Trumpf im Aufstiegskampf

Hamburgs Robert Glatzel (Mitte) jubelt nach seinem Tor zum 2:0. Foto: Frank Molter/dpa

Hamburgs Robert Glatzel (Mitte) jubelt nach seinem Tor zum 2:0. Foto: Frank Molter/dpa

Dass der Hamburger SV vor dem Finale der 2. Fußball-Bundesliga noch um den Aufstieg mitspielt, hat auch viel mit Torjäger Robert Glatzel zu tun. Dabei war er vor einem Monat noch selbst einer der größten Skeptiker, dass es mit dem HSV und dem Aufstieg noch etwas wird.

Dienstag, 10.05.2022, 12:01 Uhr

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Von Claas Hennig

So kann man sich täuschen. Nach dem 0:1 seines Hamburger SV bei Holstein Kiel hatte HSV-Torjäger Robert Glatzel alle Gedanken an einen Aufstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga weit von sich geschoben. „Wenn man nicht genug Spiele gewinnt wie wir, mal eine Serie startet, braucht man sich auf gar keinen Fall damit zu beschäftigen“, sagte er noch am 10. April dem NDR-Fernsehen. Einen Monat und eine Serie von vier Siegen später dürfen sich Glatzel, seine Team-Kollegen und Trainer Tim Walter nun doch noch mit dem Thema Aufstieg beschäftigen - und zwar erfreulich intensiv.

„Wir fangen jetzt nicht an zu träumen“, versichert Glatzel. Erst müsse der Job am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) zum Saisonfinale bei Hansa Rostock erledigt werden, „dann mal gucken“. Aber klar sei: „Wir haben es jetzt selbst in der Hand, den dritten Platz zu erreichen und uns für die Relegation zu qualifizieren.“ Und da läge es dann an ihnen, „wie es ausgeht, wir müssen auf niemanden sonst schauen“.

Nachfolger von Toptorjäger Terodde

Dass der HSV als Tabellendritter vor dem letzten Spieltag in dieser Lage ist, hat auch viel mit Glatzel selbst zu tun. Vor der Saison war der 28-Jährige von Cardiff City als Nachfolger von Simon Terodde gekommen und band sich bis 2024 an den Verein.

Der Zweitliga-Rekordtorschütze war nach nur einem Jahr in Hamburg und 24 Zweitliga-Toren zum FC Schalke 04 gewechselt und durfte am Samstag das feiern, was ihm im Norden verwehrt geblieben war: den Aufstieg.

Die befürchtete Lücke, die Terodde in der HSV-Offensive hinterließ, schloss Glatzel erstaunlich gut. Am Samstag gelangen ihm beim 2:1 gegen Hannover 96 seine Saisontore 20 und 21. Damit hat der gebürtige Münchener in einer Saison so viele Tore wie in seinen bisherigen drei Zweitliga-Spielzeiten für den 1. FC Heidenheim (2017/18 - 4 Tore, 2018/19 - 13) und den 1. FC Kaiserslautern (2016/17 - 4) zusammen.

HSV-Trainer stärkt Glatzer den Rücken

Wie wichtig Glatzel ist, zeigt sich auch in seiner Bilanz seit der Niederlage in Kiel: In drei der vier Spielen seitdem traf er und erzielte insgesamt vier Tore. Nur beim 4:2 bei Jahn Regensburg blieb erfolglos, steuerte aber er einen wichtigen Assist bei. Die überragende HSV-Tordifferenz (+31) ist auch sein Verdienst und kann noch ein wichtiger Trumpf im Kampf um den Relegationsplatz oder sogar um den direkten Aufstiegsrang werden.

In Hamburg genießt der Sohn eines eriträischen Vaters und Bob-Marley-Fans (daher derselbe Vorname wie bei Marley: Robert-Nesta) das Vertrauen bei Trainer Tim Walter. Selbst als der Stürmer im Herbst in sechs Spielen nicht traf, stärkte ihn Walter. Dem „Kicker“ sagte er damals: „Wir brauchen einen Stürmer, der Qualitäten im Strafraum hat. Jetzt ist er da.“

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