Zähl Pixel
Studium

Depressionswelle: Immer mehr Hamburger Studenten bekommen Antidepressiva

Studentinnen und Studenten sitzen während einer Vorlesung in einem Hörsaal (Symbolbild). Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Studentinnen und Studenten sitzen während einer Vorlesung in einem Hörsaal (Symbolbild). Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Erschreckende Zahlen: Laut der TK leidet jeder zehnte Hamburger Student, der bei ihnen versichert ist, unter Depressionen. Die Verordnung von Antidepressiva stieg auch um fast die Hälfte an. Was sich nun ändern muss.

Donnerstag, 13.07.2023, 16:30 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Immer mehr Studierende in Hamburg bekommen Antidepressiva verordnet. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2023 der Techniker Krankenkasse (TK) für Hamburg hervor, wie die Techniker Krankenkasse mitteilte. Demnach ist der Anteil der Studierenden mit einer Antidepressiva-Verordnung von 2019 auf 2022 um fast die Hälfte (43,6 Prozent) gestiegen.

Während vor der Pandemie noch 3,46 Prozent (2019) ein Antidepressivum verschrieben bekamen, waren es 2022 bereits knapp 5 Prozent (4,96 Prozent). Von den jungen Erwerbstätigen, die nicht studierten, erhielten mit 3,15 Prozent im Jahr 2019 und 3,94 Prozent im Jahr 2022 etwas weniger ein Medikament gegen Depressionen.

Das sind die Gründe für die Depressionswelle

Im Ergebnis bekam 2021 jede beziehungsweise jeder zehnte in Hamburg Studierende, der bei der TK versichert ist, die Diagnose Depression. „Diese Zahlen sind erschreckend. Sie zeigen, dass junge Menschen im Studium offenbar in steigendem Maße psychischen Belastungen ausgesetzt sind - stärker als Menschen im selben Alter, die nicht studieren“, sagte Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.

„Medikamente helfen zwar in vielen Fällen, aber sie können nicht die erste Antwort im Umgang mit Stress und Belastung sein. Eher sollten sich die Rahmenbedingungen an den Hochschulen für Studierende ändern“, meinte Puttfarcken.

Laut einer bundesweiten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der TK fühlen sich Studierende besonders durch Prüfungen (51 Prozent) gestresst. Hinzu kommen Mehrfachbelastungen durch Studium und nebenbei arbeiten (33 Prozent), Angst vor schlechten Noten (28 Prozent) sowie finanzielle Sorgen (23 Prozent). (dpa)

Weitere Themen

Weitere Artikel

T Irmelin Sloman: „Das Chilehaus ist für mich wie Magie“

Wir treffen Irmelin Sloman zum Interview am Chilehaus – wo sonst? Ihr Urgroßvater, der „Salpeter-König“ Henry B. Sloman, ließ das inzwischen ikonische Kontorhaus, in das sie sich als Kind schockverliebte, vor exakt 100 Jahren bauen.