Ein virtuoser Frühlingseinzug mit großem Paukenwirbel

Zu Gast in Stade und Freiburg: Miha Zhu, die durch ihre außergewöhnliche Musikalität und technische Virtuosität fasziniert. Foto: privat
In seinen Frühjahrskonzerten in Stade und Freiburg unter dem Motto „Frühlingseinzug mit Paukenwirbel“ zeigt das Stader Kammerorchester Wege in die musikalische Romantikepoche auf.
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Stade. Auf dem Programm steht zu Beginn die Ouvertüre zur Oper „Giovanna d‘Arco“ von Giuseppe Verdi, die Mitte des 19. Jahrhunderts zur Zeit der Hochromantik entstand und 1845 uraufgeführt wurde. Etwa zur gleichen Zeit entstand auch das Violinkonzert d-Moll von Robert Schumann, welches jedoch zu Schumanns Lebzeiten nie zur Aufführung kam und erst über 80 Jahre später herausgegeben und uraufgeführt wurde. Insbesondere der Solopart des eher selten aufgeführten Konzerts ist äußerst anspruchsvoll zu musizieren, und das Stader Kammerorchester konnte dafür die Geigerin Miha Zhu als Solistin gewinnen.
Miha Zhu, geboren 1997 in Berlin, fasziniert durch ihre außergewöhnliche Musikalität und technische Virtuosität. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie in Berlin und wurde durch zahlreiche Stipendien gefördert. Seit 2024 setzt sie ihre Ausbildung mit dem Konzertexamen an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden bei Professor Natalia Prishepenko fort, wo sie zudem als Assistentin unterrichtet. Bereits in jungen Jahren machte Miha Zhu beim Internationalen Königin-Sophie-Charlotte-Wettbewerb mit dem Gewinn des Werner-Scholz-Sonderpreises auf sich aufmerksam und wurde 2013 mit dem zweiten Preis bei der Internationalen Szymon-Goldberg-Competition ausgezeichnet. Seit 2024 ist Miha Zhu stellvertretende Stimmführerin der Staatskapelle Halle und ist regelmäßig Gast bei renommierten Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin oder dem NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg.
Im zweiten Teil des Programms widmet sich das Orchester der Sinfonie Nr. 103 Es-Dur von Joseph Haydn, die mit ihrem Beinamen „mit dem Paukenwirbel“ das namensgebende Werk des Konzerts ist. In dieser Sinfonie von 1795 ist die Entwicklung des Stils Haydns von den frühen noch ganz im Charakter des höfischen Rokokos stehenden Sinfonien zu Kompositionen mit wahrnehmbar tieferem Gefühlsausdruck zu erkennen. Vorahnungen der für die Epoche der Romantik charakteristischen Stimmungsmalerei, die sehr bald von der Musik Besitz ergreifen wird, treten hier bereits zutage.
Gefördert wird das Projekt vom Landschaftsverband Stade sowie von der Sparkasse Stade-Altes Land. Die Konzerte unter der Leitung von Alexander Mottok finden am Samstag, 1. März, ab 18 Uhr in der St.-Wulphardi-Kirche in Freiburg und am Sonntag, 2. März, ab 17 Uhr in der St.-Wilhadi-Kirche Stade statt.
Der Eintritt beträgt 20 Euro für Erwachsene und 8 Euro für Schüler und Studierende. Karten gibt es an der Abendkasse. (iha)

Das Kammerorchester Stade gastiert Anfang März in Stade und Freiburg. Foto: privat