Eine Tonne Müll aus Stader Burggraben gefischt

Mehr als 40 helfende Hände sammelten am Sonnabend in Stade Müll. Foto: Christian Boldt
Das Ergebnis der Aufräumaktion in Stade ist erschreckend. Eine Tonne Unrat haben freiwillige Helfer aus dem Wasser geborgen. Darunter befindet sich manches kurioses Fundstück.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Ein Rollstuhl, ein Holz-Kleiderschrank, sechs verrostete Fahrräder und ein mit Steinen beschwerter Sack wurden dieses Jahr bei der Aktion „Stade räumt auf!“ aus dem Burggraben gefischt. Ob es sich dabei um Fundstücke einer Straftat oder um Diebesgut handele, werde aktuell von der Polizei ermittelt, teilte Stefanie Scholl von der Stade Marketing und Tourismus GmbH am Dienstag mit.
Organisiert vom SUP Club Stade, unter Mithilfe des Stader Anglervereins e. V., der Taucher der DLRG, des Verein Alter Hafen e. V. und der Scoo Brewery fand die bereits sechste Stader Aufräumaktion am Ufer und auf den Gewässern des Burggrabens am vergangenen Sonnabend statt. Dem Aufruf über die sozialen Netzwerke und im TAGEBLATT folgten mehr als 40 Stader und Staderinnen. Sie sammelten gut acht Kubikmeter Müll – das entsprecher circa einer Tonne, hieß es in der Bilanz.
Eine Tonne Müll aus Burggraben in Stade gefischt
Während der Stader Anglerverein mit mehr als 15 Mitgliedern auf und neben dem Schwingelauf von der B73 bis hinunter zum Burggraben unterwegs war, kamen den Angaben zufolge die Helfer des SUP Club Stade mit Kanus, Stand-up-Paddling-Boards und Tretbooten vom Holzhafen entgegen. Die Rettungsstaffel der DLRG setzte beim Anleger am Stader Bahnhof ihr Arbeitsboot ein und folgte mit Tauchern Hinweisen nach versenkten Gegenständen.

Die Rettungsstaffel der DLRG war mit Tauchern unterwegs. Foto: Christian Boldt
"Die Arbeitsteilung war gut abgestimmt. Mit den Arbeitsbooten aus Aluminium wurde der großteilige Schrott abtransportiert, kleine Abfälle wurden in Tüten und Eimer gepackt, die auf den Kleinbooten bereitstanden", berichtete Scholl.
Ebenfalls tatkräftige Hilfe kam von zehn ukrainischen Schülern aus der Sprechklasse der BBS III von Lehrerin Tetyana Lykhodid.
Insgesamt seien die Müllsammler zwei Stunden unterwegs gewesen. Fazit von Philipp Heindl, Betreiber des SUP Club Stade: „Bemerkenswert waren die Reaktionen der jungen Teilnehmer. Die Kinder entwickeln einen riesigen Ehrgeiz dabei, wenn sie sehen, wie der Natur Schaden nimmt und sie das Gefühl entwickeln dabei helfen zu können. Das hat große Signalwirkung. Danke an alle Mithelfenden - sie haben gezeigt das gemeinsam, mit wenig Aufwand für den Einzelnen, im Ganzen sehr viel erreicht werden kann." Der Nachmittag klang mit Getränken und Bratwurst, die der Landkreis Stade spendierte auf dem Gelände des SUP Club aus. Für die Helfer gab es zudem Gutscheine vom SUP Club und Kombucha von Stades Scoo Brewery.
Immer wieder Wildmüll-Funde im Kreis Stade
Müllsammelaktionen in nahezu allen Gemeinden des Landkreises hatten bereits Ende März/Anfang April stattgefunden. Dabei waren in Stade rund um den Bahnhof, den Spielplatz am Schiffertor und am Hafen sogar Schlachtabfälle gefunden worden. Der Wildmüll in Stade wie im gesamten Landkreis wird zunehmend zum Ärgernis.
Allein die Kommunalen Betriebe Stade (KBS) erhalten jährlich 250 Meldungen zu nicht ordnungsgemäß entsorgtem Müll. In Stade können Wildmüll-Funde unter Telefon 04141/401 391, E-Mail an wildmuell@stadt-stade.de sowie online gemeldet werden.
Zudem wird mittels der Facebook-Gruppe „Wildmüll in der Hansestadt Stade“ gesucht: Wer auf Facebook Wildmüllfunde postet, beantwortet dabei am besten folgende Fragen: Wo wurde der Müll gefunden? Was für Müll wird gemeldet? Wie viel Müll befindet sich dort etwa? (tip)