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Hamburg

Elbjazz-Festival startet am Freitag - Zehntausende erwartet

Sitzbänke, deren Rückenlehnen das Wort "Elbjazz" bilden, stehen auf dem Gelände des Elbjazz-Festivals. Foto: Markus Scholz/dpa

Sitzbänke, deren Rückenlehnen das Wort "Elbjazz" bilden, stehen auf dem Gelände des Elbjazz-Festivals. Foto: Markus Scholz/dpa

Der Hamburger Hafen wird wieder musikalisch: Entlang der Elbe werden ab Freitag Jazz-Töne an vielen Orten erklingen. Besucher des Elbjazz-Festivals können sich auf verschiedenste Stile freuen.

Dienstag, 06.06.2023, 09:17 Uhr

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Von Janina Heinemann

Mit einem prallen Musikprogramm lockt das Elbjazz-Festival von Freitag an wieder Zehntausende Besucher in den Hamburger Hafen. Rund 50 Konzerte auf sechs Bühnen - unter anderem auf dem Werftgelände von Blohm+Voss sowie in der Elbphilharmonie und der Hauptkirche St. Katharinen - warten bis zum Samstag auf Jazzfans, die zwischen Industrie-, Hafen- und Konzertsaalatmosphäre Musik ganz unterschiedlicher Jazzrichtungen genießen können.

Zu den Highlights gehört Dope Lemon, das psychedelisch anmutende Indie-Pop-Projekt des australischen Musikers Angus Stone (Freitag, 21.00 Uhr, Hauptbühne). Er verbindet chillige Surfsounds mit Synthie-Klängen und groovigem Pop, so dass die Konzerte einer entspannten Reise Richtung Meer gleichen und perfekt an einen lauen Frühsommerabend im Hafen passen.

Deutlich lauter wird es, wenn anschließend Meute die Bühne entern (Freitag, 23.00 Uhr, Hauptbühne). Sich selbst bezeichnen die St. Paulianer als Techno-Marching-Band und gleichen einer Urgewalt. Die Combo mixt Techno-, House- und Deep-House-Beats mit ihrer Jazz-Blaskapelle und begeistert mit genialem Fusion-Jazz ein Millionenpublikum: Ihr Rework von „You & Me“ erzielte mehr als 60 Millionen Klicks, die Band tourte durch Europa, die USA und Kanada und will 2024 zu den erfolgreichsten deutschen Bands gehören.

Den Charme des Elbjazz Festivals macht ohne Frage das rustikale Industriehafen-Flair aus. Doch es gibt auch einige Acts in gediegener Atmosphäre - in der Elbphilharmonie. Dort spielt unter anderem das Tomeka Reid Quartet (Freitag, 20.00 Uhr). Obwohl man ein Cello im Jazz eher selten zu hören bekommt, hat sich die amerikanische Musikerin daran gewagt und prägt seither mit ihren Arrangements und ihrem Improvisationstalent den zeitgenössischen Jazz. Mit ihrem Tomeka Reid Quartet gibt sie sich und ihren Mitmusikern viel Freiraum zum Improvisieren, ohne dabei die Melodie zu vernachlässigen.

Am Sonnabend geht das Festival munter weiter. In der Schiffbauhalle lädt das Tingvall Trio um den schwedischen Jazzpianisten Martin Tingvall zu einer gefühlvoll-soulig-groovigen Klangreise ein (Sonnabend, 20.30 Uhr). Eine interessante Mischung bringt das Unknown Mortal Orchestra mit (Sonnabend, 21.00 Uhr, Hauptbühne). Die Brüder Ruban und Kody Nielson experimentieren mit Psychedelic, Funk und Groove, wagen Ausflüge in Richtung Indie Pop und Disco und schaffen so eine Klangatmosphäre zwischen Wahnsinn und Melancholie.

Das Elbjazz-Festival gibt es seit 2010. Im vergangenen Jahr kamen nach zweijähriger Coronapause rund 22 500 Besucher an den beiden Festivaltagen, im Jahr 2019 waren es rund 29 000. Auch in diesem Jahr erwarten die Veranstalter mehr als 20 000 Festivalgänger.

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