Elfmeterkrimi: BVB besiegelt frühes Pokal-Aus für Frankfurt
Die Dortmunder Spieler stürmen auf Elfmeter-Held Kobel zu. Foto: Arne Dedert/dpa
Die beiden Champions-League-Teilnehmer liefern sich in der zweiten Pokal-Runde ein Duell auf Augenhöhe. Am Ende jubeln die Gäste - auch weil Torhüter Gregor Kobel glänzt.
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Frankfurt/Main. Gregor Kobel schrie seine Freude heraus, dann stürmten auch schon die Dortmunder Spieler auf ihren Torhüter zu. Nach dem Happy End im Zweitrunden-Krimi des DFB-Pokals wurde der BVB um Elfmeter-Held Kobel von den mitgereisten Fans für den Einzug ins Achtelfinale euphorisch gefeiert. Mit dem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen ließen die Dortmunder den Pokal-Traum von Eintracht Frankfurt frühzeitig platzen und erhielten sich die Chance auf den begehrten Berlin-Trip am Saisonende. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden.
„Es ist schön, dass wir gegen Köln und heute zwei richtig geile Erlebnisse hatten. Das gibt Energie. Man hat gesehen, wie sich jeder gefreut hat und wie jeder füreinander da ist. Wir haben einen guten Teamspirit. So Spiele wie heute helfen der ganzen Mannschaft, noch mehr zusammenzurücken“, sagte Kobel, der im Elfmeterschießen den Schuss von Fares Chaibi parierte, beim TV-Sender Sky. Zuvor war auch Frankfurts Ritsu Doan vom Punkt aus gescheitert.
Eintracht verpasst erstmals seit vier Jahren das Achtelfinale
Damit war der K.-o. der Hessen besiegelt, die erstmals seit vier Jahren das Achtelfinale im DFB-Pokal verpassten. „Viel Aufwand, großer Fight von uns. Elfmeter ist immer etwas Lotterie“, haderte Frankfurts Mario Götze.
Dabei hatte es so gut begonnen für die Gastgeber. Denn vor 59.300 Zuschauern brachte Ansgar Knauff die Eintracht bereits in der siebten Minute in Führung. Doch Julian Brandt (48.) erzielte den Ausgleich für die Dortmunder, die den Wettbewerb bisher fünfmal gewinnen konnten. Der vorerst letzte Triumph gelang 2021. Mit dem Sieg bescherten die BVB-Profis ihrem Trainer Niko Kovac zudem einen schönen Fußball-Abend an alter Wirkungsstätte.
„Es war ein K.o.-Spiel. Am Ende sind wir die Glücklicheren, natürlich erleichtert“, sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl und ergänzte: „Am Ende haben wir es uns verdient. Es war ein aufopferungsvoller Kampf.“
Frankfurter Blitz-Start
Dortmund musste kurzfristig auf Abwehrspieler Ramy Bensebaini (Rückenprobleme) verzichten. Im Angriff verordnete Kovac dem zuletzt unter Ladehemmung leidenden Serhou Guirassy zunächst eine Pause. Für ihn stürmte Maximilian Beier, der am vergangenen Samstag in letzter Minute zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln getroffen hatte. Auch Brandt durfte als einer von gleich fünf neuen Startern von Beginn an ran.

Brachte die Eintracht in Führung: Ansgar Knauff. Foto: Arne Dedert/dpa
Die in den ersten zwölf Saison-Pflichtspielen erst ein einmal bezwungenen Dortmunder starteten selbstbewusst und verzeichneten durch Nationalspieler Karim Adeyemi, dessen Schuss knapp das Ziel verfehlte, die erste Chance. Fast im Gegenzug schlug dann aber die Eintracht dank einer genialen Co-Produktion zweier Ex-Borussen zu: Nach einem Zauberpass von Mario Götze vollendete Knauff eiskalt.
Kaum Höhepunkte in Halbzeit eins
Die Gäste steckten den frühen Rückschlag unbeeindruckt weg und spielten weiter mutig nach vorn. Gegen die kompakt stehende Frankfurter Defensive fehlte es dem Tabellenvierten der Fußball-Bundesliga aber an zündenden Ideen.
Die tief stehende Eintracht setzte auf gelegentliche Konter, die aber - wie auch einige Schussversuche aus der Distanz - keine Gefahr brachten. So spielte sich die Partie vornehmlich zwischen den Strafräumen ab.
BVB kommt mit Schwung aus der Kabine
Das änderte sich nach der Pause, als die Gäste nicht einmal 180 Sekunden für den Ausgleich benötigten. Julian Ryerson brachte den Ball von der rechten Seite flach vor das Tor, wo Brandt am zweiten Pfosten völlig frei nur noch einschieben musste.

Borussia Dortmund durfte in Frankfurt nach der Pause jubeln. Foto: Arne Dedert/dpa
Die Borussia hatte weiter mehr vom Spiel, die nächste Chance gehörte aber der Eintracht. Knauff startete nach einem weiten Abwurf von Torwart Michael Zetterer durch, scheiterte mit seinem Flachschuss aber an BVB-Keeper Gregor Kobel.
Zehn Minuten vor Schluss hatten die Gäste dann Glück, dass Ritsu Doan mit einem fulminanten Schuss aus 16 Metern nur die Latte traf. Kurz darauf scheiterte der eingewechselte Can Uzun an Kobel, der auch in der Extra-Zeit ein sicherer Rückhalt war. Nachdem ein Tor von Jonathan Burkardt wegen Abseitsposition aberkannt worden war (115.), ging es schließlich ins Elfmeterschießen.

Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund lieferten sich einen packenden Pokal-Kampf. Foto: Arne Dedert/dpa