Erstmals Niere in Lübeck mit Hilfe von OP-Roboter operiert

Eine Assistenzärztin (r) und eine OP-Schwester (l) arbeiten bei einer Roboter-assistierten Prostata-Operation im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Foto: Christian Charisius/dpa
Seit mehr als einem Jahr ist am Campus Lübeck des UKSH ein OP-Roboter im Einsatz. Jetzt wurde dort erstmals erfolgreich ein Tumor aus einer Niere entfernt.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Lübeck. Erstmals in Deutschland ist in Lübeck einem 67 Jahre alten Patienten ein Teil einer Niere mit Hilfe eines OP-Roboters entfernt worden. Der Patient habe einen Tumor in der linken Niere gehabt, der in einem minimalinvasiven Eingriff vollständig entfernt worden sei, teilte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Montag mit.
In der Regel würde in solchen Fällen die gesamte Niere in einer offenen Operation entfernt. In diesem Fall habe man sich jedoch für einen organerhaltenden minimalinvasiven Eingriff entschieden, sagte der stellvertretende Klinikdirektor und Leiter der roboterassistierten Urologie, Daniar Osmonov. Die 70-minütige Operation sei erfolgreich verlaufen. Dem Patienten gehe es gut, es habe keine Komplikationen gegeben.
Die erste Operation mit dem System HUGO wurde im März 2023 am UKSH, Campus Lübeck, durchgeführt. Seither wurde der OP-Roboter den Angaben zufolge rund fünfzigmal eingesetzt, hauptsächlich in der Urologie und bei Eingriffen im Bauchraum.
Alle, die einen Einblick in die robotische Chirurgie erhalten und erfahren möchten, wie es ist, mit einem Roboter zu operieren, sind am Mittwoch, 5. Juni, an den Campus Lübeck eingeladen. Der HUGO-Truck der Herstellerfirma steht an diesem Tag neben dem Patienteneingang zur Notaufnahme. Interessierte haben zwischen 13 und 17 Uhr die Möglichkeit, simulierte Operationen und chirurgische Übungen am Operationsroboter durchzuführen. Expertinnen und Experten des UKSH aus den operativen Fächern stehen für Fragen und Gespräche bereit.