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Busverkehr

Fahrplanwechsel bei der KVG – Das ändert sich

Das Bussystem in Stade hat noch Luft nach oben, meinen SPD und FDP-Gruppe. Foto: KVG

Das Bussystem in Stade hat noch Luft nach oben, meinen SPD und FDP-Gruppe. Foto: KVG

Vom Fahrplanwechsel am 12. April sind einige Linien im Landkreis Stade betroffen. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.

Dienstag, 11.04.2023, 05:00 Uhr

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Ab Mittwoch, 12. April, treten die neuen Fahrpläne der KVG in Kraft. Auch der Busbetrieb im Schülerverkehr ist von den Änderungen betroffen.

  • Linie 2025 | Stade - Freiburg
    Die erste Fahrt von „Freiburg, Bahnhofstraße“ zum Stader Bahnhof verkehrt wieder früher mit Anschluss auf die Regionalbahn in Richtung Cuxhaven und Hamburg. Zusätzlich wird eine neue Fahrt um 11.07 Uhr ab „Stade, Bahnhof“ Richtung Freiburg angeboten.

  • Linie 2026 | Stade - Itzwörden
    Es wird eine neue Fahrt um 13.04 Uhr von „Drochtersen, Schule“ Richtung Stade eingeführt.

  • Linie 2036 | Buxtehude - Apensen
    Aufgrund der pünktlichen Ankunft an den Schulen verkehren mehrere Fahrten morgens einige Minuten früher.

  • Linie 2050 | Stade - Jork
    Neue Starthaltestelle: Anstatt „Jork, Schulzentrum“ fährt die Linie an der Haltestelle „Jork, Marktplatz“ ab.

  • Linie 2062 | Sauensiek - Harsefeld
    Neue Fahrt, von montags bis freitags, um 14.15 Uhr ab „Harsefeld, Grunschule Rosenborn“ Richtung „Harsefeld, Heisterstroot“.

  • Linie 2065 | Großenwörden - Himmelpforten
    Die Abfahrtszeiten an den Schulen wurden auf einigen Fahrten angepasst.

  • Linie 2074 | Barnkrug - Assel
    Die Fahrt 1009 um 12.56 Uhr ab „Drochtersen, Schule (Kehre)“ Richtung Assel wird künftig in die Linie 2026 integriert. Zusätzlich bedient die Fahrt um 13 Uhr ab „Drochtersen, Schule (Kehre)“ Richtung Wethe die Ortschaften Drochtersen, Ritsch und Assel.

  • Linie 2092 | Neuland - Himmelpforten
    Die Abfahrtszeiten an den Schulen wurden auf einigen Fahrten angepasst.

  • Linie 2094 | Oldendorf - Himmelpforten
    Die Abfahrtszeiten an den Schulen wurden auf einigen Fahrten angepasst.

  • Linie 2104 | Buxtehude - Ketzendorf
    Innerhalb der niedersächsischen Schulferien wird die Linie auf den regulären Linienbetrieb umgestellt. Die RufBus-Fahrten werden somit an Schultagen abgeschafft.

  • Linie 2365 | Kakerbeck - Stade
    Um Verbesserung der Anbindung zur Grundschule Fredenbeck zu schaffen, werden einige Fahrten angepasst.

  • Linie 2368 | Bargstedt - Harsefeld
    Die Fahrt um 7.10 Uhr Richtung Harsefeld verkehrt ab „Brest, Dorfgemeinschaftshaus“ anstelle von „Brest, Bahnhof“.

  • Linie 2371 | Groß Aspe - Fredenbeck
    Die Fahrt 1004 ab „Groß Aspe, Brester Straße“ Richtung Fredenbeck fährt 7 Minuten früher, um 6.42 Uhr, ab.

  • Linie 2376 | Stade - Fredenbeck
    Die Fahrt 1001 ab „Stade, Athenarum“ Richtung Fredenbeck fährt 5 Minuten früher, um 6.35 Uhr, ab.

  • Linie 2707 | Wedel - Finkenwerder
    Die Linie bedient zusätzlich die Haltestelle „Hamburg. Marschkamper Deich“.

Mehr Fahrgäste für Bus und Bahn? KVG bietet Deutschlandticket an

Mit Beginn der Corona-Pandemie sanken die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen rapide. Im vergangenen Jahr ging es wieder deutlich nach oben. Doch können günstige Preise allein die Menschen dauerhaft in den ÖPNV locken? Die KVG bietet jetzt das Deutschlandticket an.

Am 1. Mai geht bundesweit das Deutschlandticket an den Start und wird auch im Verkehrsgebiet der KVG anerkannt. Das Ticket zum Preis von 49 Euro pro Monat wird als monatlich kündbares Abo angeboten und gilt im gesamten öffentlichen Nahverkehr (Busse, Straßen-, S- und U-Bahnen und Regionalzüge), teilt der Verkehrsbetrieb mit. Das 49-Euro-Ticket gelte nicht im Fernverkehr (IC/EC, ICE). 

Die KVG bietet das Deutschlandticket als digitales Ticket zur Ausgabe auf dem Smartphone. Der Abo-Vertrag kann über die KVG-Website abgeschlossen werden. Mit dem Kauf des Tickets im KVG-Onlineshop wird das regionale Verkehrsunternehmen unterstützt. 

Fahrgastzahlen trotz 9-Euro-Ticket noch nicht auf Vorkrisen-Niveau

Trotz des 9-Euro-Tickets sind im vergangenen Jahr weniger Menschen mit Bussen und Bahnen gefahren als im Vorkrisenjahr 2019. Vor allem die Corona-Pandemie und der Trend zum Homeoffice dürften die Fahrgastzahlen gedrückt haben - beide Aspekte spielten 2019 noch keine oder eine eher untergeordnete Rolle. Insgesamt wurden in Bussen und Bahnen im Nah- und Fernverkehr 2022 rund 10,2 Milliarden Fahrgäste gezählt - 14 Prozent weniger als im letzten Vor-Corona-Jahr. Im Vergleich zu 2021 bedeutet die Zahl allerdings einen Anstieg um 29 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

2021 war noch deutlich stärker von der Corona-Pandemie geprägt, vor allem im ersten Quartal waren damals verhältnismäßig wenige Menschen im Linienverkehr unterwegs. Das Statistische Bundesamt verwies zudem auf ein geschätztes Bevölkerungswachstum von 1,1 Millionen Menschen auch aufgrund der Zuwanderung aus der Ukraine. Auch das habe die Fahrgastzahlen 2022 beeinflusst.

Verkehrsunternehmen gehen von rund 16,6 Millionen Abonnenten aus

Das 9-Euro-Ticket war im vergangenen Jahr in den Monaten Juni, Juli und August verfügbar und sollte die Menschen mit einem sehr geringen Preis in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) locken. Inwieweit das gelungen ist, lässt sich an den Zahlen des Statistikamtes aufgrund der zahlreichen weiteren Einflussfaktoren nur andeutungsweise ablesen. Es fällt aber auf: Während das dritte Quartal in den Vor-Corona-Jahren stets jenes mit den wenigsten Fahrgästen im Liniennahverkehr war, war es 2022 der Zeitraum mit den meisten Fahrgästen.

Ab Mai soll nun das Deutschlandticket als Nachfolgeangebot für 49 Euro im Monat die Attraktivität des ÖPNV dauerhaft steigern. Seit Anfang der Woche wird das Ticket offiziell verkauft. Gedacht ist der Fahrschein als Abo, es ist aber monatlich kündbar. Der Verband der deutschen Verkehrsunternehmen prognostizierte zuletzt, dass rund 5,6 Millionen Abo-Neukunden beim Deutschlandticket einsteigen und rund 11 Millionen Menschen, die bereits ein Nahverkehrs-Abo besitzen, auf das 49-Euro-Ticket umsteigen werden.

52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft

Das 9-Euro-Ticket wurde im vergangenen Jahr dem VDV zufolge 52 Millionen Mal gelöst, laut Marktforschung des Verbands war jeder fünfte Käufer Neukunde, der den ÖPNV zuvor normalerweise nicht genutzt hat. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schreibt in seinem am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht, dass das Ticket vor allem bei jungen Menschen und Menschen mit geringem Einkommen beliebt war. In einer Befragung gaben demnach 57 Prozent der unter 30-Jährigen und 62 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen unter 1000 Euro an, das 9-Euro-Ticket im Juni 2022 gekauft zu haben.

Das DIW kommt auch zu dem Schluss, dass das 9-Euro-Ticket den Umstieg auf Busse und Bahnen nicht nachhaltig befördert hat. "Die anfängliche Begeisterung für das 9-Euro-Ticket spiegelte sich schon nach wenigen Wochen nicht mehr in einer höheren Nutzung des ÖPV wider", heißt es in dem Bericht. Neben einer Befragung nutzte das DIW für seinen Bericht Bewegungsdaten von mehr als 2000 Personen.

Fahrgäste mit ÖPNV-Anbindung unzufrieden

In der Politik ist die Hoffnung groß, dass das Deutschlandticket viele Menschen zum dauerhaften Umstieg bewegt. Schließlich nimmt der ÖPNV eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Klimakrise ein. Die Branche und zahlreiche Verkehrsexperten machen aber immer wieder deutlich: Nur günstige Tickets werden nicht reichen.

In einer Umfrage im Auftrag der Allianz Pro Schiene, des BUND und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats gaben im Oktober 30 Prozent der Befragten an, dass sie sich an ihrem Wohnort nicht gut an Bus und Bahn angebunden fühlen. 35 Prozent der Befragten waren der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Kantar zufolge mit der Zahl der Abfahrten an der nächsten Haltestelle unzufrieden, 14 Prozent gaben an, dass sich das Angebot an der für sie nächsten Haltestelle in den vergangenen fünf Jahre verschlechtert habe.

In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sieht die Allianz Pro Schiene einen Beleg für einen Aufwärtstrend des ÖPNV. "Mit dem Deutschlandticket wird dieser Trend zunehmen. Aber mit den steigenden Fahrgastzahlen benötigen wir auch mehr Kapazitäten", sagte Sprecherin Sabrina Wendling der dpa. "Deshalb brauchen wir jetzt gleichzeitig eine Angebotsoffensive für Busse und Bahnen. Bund und Länder sind hier gemeinsam gefordert, den öffentlichen Nahverkehr so attraktiv zu machen, dass er auch in der Fläche eine Alternative zum eigenen Auto ist." (Fabian Nitschmann, Christian Ebner, dpa/set)

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