Forstamt Harsefeld schafft Raum für Baumnachwuchs

Wege, die so oder ähnlich gekennzeichnet sind, dürfen während der Arbeiten im Wald nicht betreten werden. Foto: Landesforsten
Die Mitarbeiter des Forstamtes Harsefeld schaffen Platz: Im Begrabenholz in Bad Bederkesa werden demnächst Buchen gefällt. Das genau steckt hinter der Maßnahme.
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Bederkesa. Das Forstamt Harsefeld möchte interessierte Bürger über die anstehenden Arbeiten informieren und lädt für Freitag, 3. Januar, um 14 Uhr zu einer Führung ein. Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Evangelischen Bildungszentrum Bad Bederkesa.
Ab 7. Januar wird Platz geschaffen für die bereits wartende nächste Waldgeneration sowie für bedrängte Eichen Die Holzernte-Maßnahmen werden aller Voraussicht etwa vier Wochen andauern.
„Wir steigen hier in die Zielstärkennutzung ein“, sagt Tobias Loewer, Revierleiter der zuständigen Försterei Holzurburg. „Das heißt, wir ernten Buchen, die nach der Pflege zahlreicher Förstergenerationen nun die richtige Stärke haben.“ Ihre Qualität sei gut und die Durchmesser reichten aus, um aus ihrem Holz Furniere für den Möbelbau, Spielzeuge oder Holzwerkzeuge herzustellen.
Kronenmaterial wird häufig im Wald belassen
Dem Revierleiter ist wichtig, dass nicht alle Bäume genutzt werden. Viele der alten Buchen haben Spechtlöcher und abgebrochene Kronenteile. Diese bleiben als Habitatbäume dauerhaft stehen und dienen dem Natur- und Artenschutz.
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Dasselbe gilt für das Kronenmaterial, das die Forstleute bewusst als Totholz im Wald belassen. Es dient als zeitweiser Lebensraum und reichert durch seine Zersetzung den Bodenhaushalt wieder mit Nährstoffen an.
Gleichzeitig soll der Wald nicht großflächig aufgelichtet und destabilisiert werden. Es sollen in Bereichen mit bereits vorhandenem Buchennachwuchs jeweils einige Bäume entnommen werden, während andere Bereiche ein geschlossenes Kronendach behalten.
Damit bekommen einerseits junge Buchen nun mehr Licht, Wasser und Nährstoffe um wachsen zu können, und andererseits wird in den geschlossenen Bereichen die natürliche Verjüngung des Waldes noch zurückgehalten. So soll der Wald strukturiert und eine Mehrschichtigkeit gefördert werden. „Femelnutzung“ nennen Förster dieses Vorgehen.
Forstmaschinen befahren nur Rückegassen
Zunächst wollen die Forstleute die dickeren Buchen von Hand mit Motorsäge ernten. Anschließend muss das Holz aus dem Wald an die Wege gebracht werden, wo es von Lkw verladen werden kann.
Um den Waldboden zu schonen, fahren Forstmaschinen dabei ausschließlich auf Rückegassen (unbefestigte forstwirtschaftliche Wege) mit vorgegebenen Mindestabständen. Diese sind überwiegend seit langem vorhanden. Da sie teilweise kaum noch zu erkennen sind, werden sie in Vorbereitung auf die Maßnahme gekennzeichnet.
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Liegt Holz außerhalb der Reichweite der Forstmaschinen, muss es mit Seilen zunächst an die Rückegassen herangezogen werden. In besonders sensiblen Bereichen der Erntefläche, wird einige Tage ein Rückeunternehmer mit einem Pferd die Rückung unterstützen.
Abgesperrte Waldwege dürfen nicht betreten werden
Das anfallende Holz wird je nach Qualität an Sägewerke, an die Holzwerkstoffindustrie oder als Brennholz vermarktet. Es kann, obwohl alles bereits verkauft ist, bis zur Abfuhr durch die Firmen durchaus noch einige Zeit an den Waldwegen lagern. An Brennholz Interessierte können sich direkt an die Försterei Holzurburg wenden.
Das Forstamt Harsefeld bittet um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen bei den gewohnten Waldbesuchen. Abgesperrte Waldwege dürfen wegen fallender Bäume und Kronenteile während der Erntearbeiten auf keinen Fall betreten werden, hier besteht Lebensgefahr.