Zähl Pixel
Fußball

„Gab Höhen und Tiefen“: Werder verabschiedet sich in Winterpause

Werders Spieler verabschieden sich nach dem Unentschieden gegen RB Leipzig von den Fans.

Werders Spieler verabschieden sich nach dem Unentschieden gegen RB Leipzig von den Fans. Foto: Sina Schuldt/dpa

Werder Bremen holt zum Jahresende einen eindrucksvollen Punkt gegen Leipzig. Trainer und Spieler gehen jedoch mit gemischten Gefühlen in die Pause.

Von Jann Philip Gronenberg und Felix Schröder, dpa Mittwoch, 20.12.2023, 13:50 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Bremen. Marco Friedl hat sich mit einem breiten Lächeln in die Winterpause verabschiedet. Der zuletzt oft kritisierte Kapitän hatte am Dienstag großen Anteil daran, dass Werder Bremen mit einer notdürftig zusammengeflickten Innenverteidigung gegen die Champions-League-Garde von RB Leipzig einen Punkt erkämpfte. „Wir haben versucht, das irgendwie hinten zusammenzuhalten“, sagte der Österreicher nach dem 1:1 (0:0) in der Fußball-Bundesliga.

Mit seiner eigenen Leistung war der 25-Jährige nach verletzungsbedingter Pause „sehr zufrieden“. Das war zuletzt nicht immer der Fall. „Es gab einige Höhen und Tiefen“, bilanzierte Friedl sein eigenes Wirken in dieser Saison - und die Einordnung lässt sich auch auf die Hanseaten anwenden. „Ich glaube, dass wir in dieser Saison zu Beginn sehr viele Veränderungen hatten, sehr viel Bewegung drin hatten und das war uns auch in jedem Auftritt anzumerken“, lautete eine knappe Jahresbilanz von Trainer Ole Werner.

Werder-Trainer Ole Werner reckt die Faust nach oben.

Werder-Trainer Ole Werner reckt die Faust nach oben. Foto: Sina Schuldt/dpa

Für die Bremer ist nun erst einmal Pause, am Mittwochmorgen gab es noch einen gemeinsamen Brunch. Dann war Feierabend für die Mannschaft in diesem Jahr. 16 Punkte sind auf dem Erstliga-Konto verbucht, aber das Polster zu den gefährlichen Abstiegsrängen ist nicht allzu sicher.

Durchwachsene Bilanz zur Winterpause

Leonardo Bittencourt, der am Dienstag seinen 30. Geburtstag feierte, geht mit gemischten Gefühlen in die Pause. „Wahrscheinlich reichen dieses Jahr noch mal weniger Punkte als letztes Jahr“, meinte der Mittelfeldspieler hinsichtlich des Schneckenrennens im Keller und erinnerte an die 21 Werder-Zähler aus der Vorsaison. „Deswegen nehme ich die 16 Punkte mit. Das ist die Wahrheit, die gerade in dieser Mannschaft steckt. Nicht mehr und nicht weniger.“

Die Wahrheit ist auch: Werder konnte sich in den vergangenen drei Spielen deutlich stabilisieren. Nach der Niederlage in Stuttgart gewannen die Bremer daheim 2:0 gegen Augsburg und holten zwei Remis gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) und Leipzig. „Ich glaube, dass wir nach der zweiten Länderspielpause die richtigen Hebel gefunden haben, um uns von der Leistung her zu stabilisieren“, sagte Werner. Für die erbrachten Darbietungen sei die Punkte-Ausbeute aber zu wenig gewesen, haderte der Coach. Trotz des „schlechten Starts in dieses Jahr“ hätte Werder „drei, vier Punkte mehr haben können“, meinte Werner.

Das fehlende Personal gehörte als leidvolles Kapitel zur Geschichte der bisherigen Bremer Hinrunde. Vor allem in der Innenverteidigung fielen immer wieder Stammkräfte aus. Die fehlende Konstanz auf der Position lässt sich auch an der Zahl der Gegentore ablesen. Satte 30 Tore musste Werder hinnehmen - und Werner musste immer wieder umbauen.

Werder verteidigt zum Remis gegen RB Leipzig

Gegen Leipzig erreichte der Krankenstand wohl seinen Höhepunkt. Amos Pieper, Milos Veljkovic und Niklas Stark fehlten verletzungsbedingt. Neben Kapitän Friedl verteidigten in der Dreierreihe der erfahrene Christian Groß (sonst defensives Mittelfeld) und Anthony Jung (sonst Außenverteidiger). Doch sie machten ihren Job gut. Werner lobte das „leidenschaftliche Verteidigen“.

Auch Torwart Michael Zetterer, der vermutlich vorerst die Nummer eins bleiben wird, überzeugte. Der 28-Jährige habe seiner Mannschaft „gutgetan“, sagte Werner. Nach seiner jüngsten Leistung dürfte es unwahrscheinlich sein, dass kurzfristig im Tor rotiert wird. Die ersten sieben Spieltage hatte Jiri Pavlenka im Werder-Tor gestanden. Nach der Adduktorenverletzung des Tschechen hatte Zetterer den Platz im Tor eingenommen und sich auch nach Pavlenkas Rückkehr als Nummer eins behauptet.

Ein Lichtblick war auch die starke Einzelleistung von Justin Njinmah. Der Offensivspieler nahm nach dem Leipziger Gegentor durch Lois Openda (47. Minute) Maß und rettete so den Bremer Punkt durch seinen sehenswerten Treffer (75.). Der 23-Jährige sorgte damit für ein deutlich angenehmeres Werder-Weihnachtsfest. (dpa)

Weitere Artikel