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Fußball

Geht es schon wieder los? HSV nach dem Patzer in Paderborn

Hamburgs Fabio Balde ist enttäuscht nach dem Schlusspfiff.

Hamburgs Fabio Balde ist enttäuscht nach dem Schlusspfiff. Foto: David Inderlied/dpa

Der HSV verpasst es im spannenden Aufstiegsrennen der 2. Liga, seine Konkurrenten etwas abzuschütteln. Die Pleite in Paderborn erdet die zuletzt lange ungeschlagenen Hanseaten.

Von dpa Montag, 03.03.2025, 14:54 Uhr

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Hamburg. Merlin Polzin wollte nach der ersten Pflichtspiel-Niederlage als Trainer des Hamburger SV nicht über sich sprechen. „Mich nervt, dass wir ein Spiel verloren haben. Mich nervt vor allem, dass wir nicht das gezeigt haben in der zweiten Halbzeit, was uns auszeichnet“, sagte der Coach nach dem 0:2 (0:1) beim Verfolger SC Paderborn. „Da ging es relativ wenig jetzt um meine Person“, fügte der 34-Jährige hinzu.

Die ersten zehn Ligaspiele unter der Regie von Polzin, der eine Partie erkrankt verpasste, hatte der HSV ohne Niederlage beendet. Dann kam die Begegnung in Paderborn. Der Coach sprach von einem verdienten Heimsieg der Ostwestfalen. Er schränkte aber auch ein: „Uns wirft das nicht aus der Bahn.“

Abwehrspieler Daniel Elfadli sprach dennoch von einem enttäuschenden Tag für den Club. Angesichts der starken Konkurrenz sagte er: „Wir brauchen nicht anfangen zu träumen.“

Schneckenrennen an der Spitze

Allerdings steht der Nordclub weiter auf dem ersten Tabellenrang - und das spannende Schneckenrennen an der Tabellenspitze geht munter weiter. Die Niederlage verwehrte den Hanseaten, sich einen kleinen Vorsprung an der Tabellenspitze zu erarbeiten. Nun lauern der punktgleiche 1. FC Kaiserslautern und die jeweils zwei Zähler entfernten Konkurrenten aus Magdeburg, Paderborn und Köln dahinter. „Die 2. Liga bleibt crazy“, kommentierte SCP-Trainer Lukas Kwasniok die aus seiner Sicht verrückte Situation.

Kwasniok stürzte sich auf die Schwächen des Gegners und zwang den HSV und damit auch Polzin in die Knie. Sein Team nahm dem HSV durch die defensive und intensive Spielweise die Lust am Spiel. Kwasniok, auch schon Kandidat beim HSV, räumte ein, dass er die Schwäche bei Bällen auf den zweiten Pfosten des HSV auf dem Schirm hatte. Vor dem 1:0 hatte Miro Muheim den Vorlagengeber Casper Terho hinter ihm aus dem Blick verloren.

Laufleistung Grund für Pleite?

Dabei hatte sich der HSV zuletzt deutlich stabiler als in den Vorjahren gezeigt. Sechs gescheiterte Aufstiegsversuche liegen hinter dem Traditionsclub. Möglicherweise ist die Pleite beim SCP nur ein Ausrutscher. Auffällig las sich nach der Partie die Laufleistung. Knapp zwölf Kilometer mehr legten die Paderborner zurück.

Polzin wollte den Unterschied jedoch nicht als Hauptgrund für das Scheitern benennen. „Das Ganze jetzt im Detail nur auf die Laufwerte herunterzubrechen, das haben wir in erfolgreichen Spielen nicht getan, das machen wir in dem Fall jetzt auch nicht, wenn wir das Spielfeld mal nicht als Sieger verlassen“, stellte der Trainer klar.

Vor allem in der zweiten Hälfte zeigte der HSV keine gute Leistung, verlor das zuvor recht ausgeglichene Spiel aus den Händen. „Das war in der zweiten Hälfte nicht das Gesicht, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben“, kritisierte Stürmer Davie Selke. Er stellte auch die Frage in den Raum, ob ihm und seinen Teamkollegen möglicherweise die Energie gefehlt haben könnte. Auch Elfadli brachte diesen Erklärungsansatz ins Spiel: „Vielleicht waren wir nicht ganz so frisch wie in den anderen Spielen.“

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