Gerlind Hankel leitet Tauschbörse für Leseratten und Puzzlefans

Ein Paradies für Lese- und Puzzlefreunde: die Tauschbörse von Gerlind Hankel Foto: Bisping
Die Staderin Gerlind Hankel hat vor fünf Jahren die Bücher- und Puzzletauschbörse im Sitzungsraum des Heimatvereins in Haddorf ins Leben gerufen. Was gerne gelesen wird und was nicht, hat sie in dieser Zeit herausgefunden.
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Angestaubte Bücher? Die laufen nicht, das weiß Gerlind Hankel aus Erfahrung. „Bücher, die bei mir getauscht werden, sollten möglichst aktuell sein“, sagt sie. Schon ältere Krimis von John Grisham sind quasi Ladenhüter.
Aber alles, was sonst in den vergangenen Jahren allgemein gerne gelesen wurde, kann montags bei ihr zwischen 15 und 18 Uhr abgegeben und gegen „neue“ Lektüre eingetauscht werden. Die Auswahl ist groß: Derzeit warten zwischen 300 und 400 Bücher sowie 200 bis 300 Puzzle darauf, gelesen beziehungsweise gelegt zu werden.
Sie nutzt ein Zimmer des Heimatvereins
Auf die Idee mit der Büchertauschbörse kam die Staderin mit Beginn ihrer Rentenzeit. „Ich lese selbst sehr gerne und hatte viele Bücher. Dann habe ich mich erkundigt, wo eine Büchertauschbörse eingerichtet werden könnte.“ Erst wurde ihr eine frühere Telefonzelle angeboten, das sagte ihr nicht zu. Anschließend wurde das Zimmer im Heimatverein vorgeschlagen, der Ortsrat willigte ein.
Im Februar 2018 legte Gerlind Hankel im Sitzungsraum des Heimatvereins in der Widderstraße los. „Am Anfang habe ich Bücher eins zu eins getauscht, das mache ich nicht mehr“, sagt sie. Wenn jemand mehr Bücher mitnehme als bringe, sei das in Ordnung.
Krimis sind am beliebtesten
Neben den Büchern - am beliebtesten sind Krimis im Taschenbuchformat - bot eines Tages ein Besucher fünf Tüten mit Puzzeln an. „Ich dachte mir, das könnte man ja versuchen. Und es hat funktioniert“, sagt Gerlind Hankel. Inzwischen gehört das Puzzletauschen genauso dazu wie der Büchertausch. „Wenn Pärchen kommen, sucht sich der Herr neue Puzzle aus und die Dame Bücher“, sagt sie lächelnd.
Überhaupt bringe ihr die Börse viel Spaß. „Ich freue mich, dass es so angenommen wurde. Man ist unter Leuten und kennt sich inzwischen auch.“ Viele Besucher kämen aus dem Ort, allerdings gebe es auch Leseinteressierte aus Drochtersen, Harsefeld oder Oederquart.
Lesefreunde können die getauschten Bücher behalten, zurückbringen oder weitergeben. Es sei aber gar nicht schlecht, wenn die Bücher nicht wieder in der Tauschbörse landeten, so Hankel. „Fluktuation ist gut. Ich brauche hier ja auch immer wieder neues Lesefutter.“ Was zu lange im Regal stand, bekommt eine weitere Chance: Diese Bücher werden an die Rheuma-Liga weitergegeben, die sie wiederum auf Flohmärkten anbietet.