Göttin und Internetstar - warum faszinieren uns Katzen so?
Eine neue Hamburger Ausstellung zeigt jede Menge „Cat Content“. (Symbolfoto) Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Süß, heilig oder ein Symbol für Unglück? Katzen sind im Laufe der Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet worden. Eine neue Ausstellung in Hamburg folgt den Spuren der Vierbeiner.
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Hamburg. Verehrte Göttin, Hexen-Begleiterin und Internetstar: Eine Hamburger Ausstellung geht der Jahrtausende alten Faszination für Katzen nach. Von Freitag an können Besucher im Museum am Rothenbaum (MARKK) der Geschichte der Vierbeiner folgen. Es sei „das wohl wandlungsfähigste Tier der Kulturgeschichte“, teilte das MARKK mit. „Kaum ein Tier trägt so viele widersprüchliche Attribute wie die Katze - sie ist niedlich und nützlich, heilig und verrucht, Glücksbringerin und Unglückssymbol zugleich.“
Göttlich und dämonisch
Die Schau „Katzen!“ ist bis zum 29. November 2026 zu sehen. Sie beleuchtet anhand von historischen Objekten und zeitgenössischen Werken die Verbindung in Kunst und Kultur zwischen Katze, Weiblichkeit und Macht. Im Alten Ägypten wurde nach Angaben des Museums eine Göttin in Katzengestalt als Beschützerin von Müttern verehrt. Sashthi, die hinduistische Göttin der Fruchtbarkeit, reitet auf einer schwarzen Katze. Im frühneuzeitlichen Europa kam es aber auch zur Dämonisierung: Die schwarze Katze wurde zur Begleiterin von Hexen stilisiert.
„Seit Jahrtausenden dient die Katze als Projektionsfläche für menschliche Wünsche und Ängste“, sagt Lara Selin Ertener, Kuratorin der Ausstellung. „Sie steht symbolisch für viele, oft gegensätzliche Vorstellungen – und bleibt dabei selbst auf geheimnisvolle Weise unberührt.“
Internet-Phänomen
Sogenannter Cat Content überflutet die sozialen Medien. Die Ausstellung zeigt auf, warum gerade die Katze das Internet eroberte. Eine große Rolle spielt dabei ihre Niedlichkeit. Von den ersten Katzenkurzfilmen des späten 19. Jahrhunderts bis zu mit Künstlicher Intelligenz generierten Katzendarstellungen: „Die Katze stand medientechnologisch immer an vorderster Front“, heißt es von den Ausstellungsmachern.