Grüne legen Leitfaden für schnellere Klimaneutralität vor
Fegebank will beim Klimaschutz Sozialverträglichkeit, Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. (Archivbild) Foto: Christian Charisius/dpa
Die Hamburgerinnen und Hamburger haben entschieden: Die Stadt soll bis 2040 klimaneutral werden. Wie das gehen soll, dazu haben die Grünen als erste Partei der Stadt einen Plan vorgelegt.
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Hamburg. Mit zusätzlichen Maßnahmen und Investitionen wollen die Grünen Hamburg bis 2040 klimaneutral machen. Das sieht ein Leitantrag des Landesvorstandes vor, über den am Abend ein Kleiner Parteitag beraten hat. Durch den Volksentscheid zur Verschärfung der Klimaziele hätten die Hamburgerinnen und Hamburger ein Zeichen gesetzt in einer Zeit, in der Klimaschutz vielfach infrage gestellt werde, sagte der Co-Vorsitzende Leon Alam.
Die Entscheidung habe etwas mit Erfahrung zu tun. „Die Erfahrung, dass Klimaschutz in Hamburg nicht eine Politik des Verzichts oder gar der sozialen Härten ist, sondern dass sie das Leben auch besser, auch lebenswerter macht, wenn zum Beispiel mehr Busse fahren, wenn mehr Bahnen fahren, wenn die Fahrradwege immer besser werden, wenn die Stadt trotz Wachstum grün bleibt.“
Fegebank: Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit im Blick behalten
Um die Klimaneutralität fünf Jahre früher als bislang geplant zu erreichen, müsse man die Menschen in der Stadt mitnehmen, sagte die Co-Vorsitzende Selina Storm. „Wir wollen Lust machen, auf eine grüne, sozial gerechte Zukunft.“
Auch sie sei „total zuversichtlich“, dass die Klimaneutralität bis 2040 erreicht werden könne, sagte Umweltsenatorin Katharina Fegebank. „Aber wir müssen die Sozialverträglichkeit, die Bezahlbarkeit, die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten.“
Leitantrag soll Weg zur Klimaneutralität aufzeigen
Laut dem Leitantrag sollen unter anderem die Wärmewende und die energetische Sanierung des Gebäudebestandes beschleunigt werden. Neben dem weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs soll die Elektromobilität stärker gefördert werden. Zudem sollen dort, wo es möglich ist, Tempo-30-Zonen und Schulstraßen eingerichtet werden.
Um die Öffentlichkeit möglichst breit zu beteiligen, schlagen die Grünen einen Bürgerrat vor, der alle vier Jahre eingerichtet wird, um die gesetzlich vorgeschriebene Fortschreibung des Klimaplans zu begleiten. Finanziert werden sollen die zusätzlichen Maßnahmen nach den Plänen der Grünen aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ des Bundes.