Bleibt der HSV König des Volksparks?
Trainer Tim Walter muss in der Defensive mit Ausfällen leben. Foto: Christian Charisius/dpa
Auswärtsspiele bei vermeintlich kleineren Teams sind bislang keine Spezialität des Hamburger SV. Zu Hause ist der HSV hingegen ungeschlagen. Das soll auch gegen Braunschweig so bleiben. Trainer Walter erwartet keine Überraschungen.
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Hamburg. Trainer Tim Walter erwartet einen lediglich leicht veränderten Gegner, wenn Eintracht Braunschweig in der 2. Fußball-Bundesliga beim Hamburger SV gastiert. „Man sieht Ansatzpunkte“, sagte der HSV-Coach vor dem Spiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky).
Die Niedersachsen hatten sich nach einem schwachen Saisonstart von Trainer Jens Härtel getrennt. Nach einer Interimslösung führt Daniel Scherning Braunschweig seit der letzten Partie an. „Spiel und die Statik des Spiels von Braunschweig“ werden sich nicht innerhalb so kurzer Zeit großflächig ändern, sagte Walter.
Der Gegner werde „probieren, mehr rauszuspielen und dann auch mehr Ballbesitz bekommen. Trotzdem werden sie eher auf Umschaltmomente gehen und werden versuchen, auch über Standards erfolgreich zu sein.“
HSV schwächelt in der Ferne
Unter Scherning hatte Braunschweig das Kellerduell gegen den VfL Osnabrück gewonnen und war auf den 17. Tabellenrang geklettert. Dass der HSV gegen vermeintlich kleinere Teams in der laufenden Saison - auswärts - oft keine gute Figur gemacht hat, ist Walter bewusst.
„Wir sind gewarnt“, sagte der 48-Jährige. Die Hanseaten hatten in der laufenden Spielzeit bei den Aufsteigern SV Elversberg und VfL Osnabrück verloren. Zuletzt gab es beim 2:4 (0:1) bei Holstein Kiel eine weitere Niederlage für den Tabellenzweiten.
Zu Hause bislang alles gewonnen
Zu Hause ist der HSV jedoch eine Macht. Im Volksparkstadion, dessen Heimbereich gegen Braunschweig erneut ausverkauft sein wird, haben die Hamburger bisher jedes ihrer sechs Ligaspiele gewonnen.
Problematisch ist derweil die Situation in der Defensive: Kapitän Sebastian Schonlau (Wade) fällt weiter aus, Dennis Hadzikadunic sah gegen Kiel seine fünfte Gelbe Karte und fehlt gesperrt.
In Kiel bildete Hadzikadunic die Innenverteidigung mit Guilherme Ramos, dessen Adduktoren-Verletzung im Spiel aufgebrochen war und der das Feld daraufhin verlassen musste.
Ramos und auch der in Kiel verletzt fehlende Stephan Ambrosius befinden sich mittlerweile wieder im Training. Walter hofft auf die Einsatzfähigkeit beider gegen Braunschweig. Trotzdem gäbe es „viele Optionen“, sagte der Coach. Moritz Heyer könnte in die Innenverteidigung rutschen, auch die Nachwuchstalente Luis Seifert und Valon Zumberi könnten Spielpraxis bekommen.
Wiedersehen für Pherai
Eine besondere Begegnung ist das kommende Duell auf jeden Fall für Immanuel Pherai. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler war im Sommer von Eintracht Braunschweig zum HSV gewechselt.
Bei Braunschweig Schlüsselspieler, beim HSV nur Rotationsspieler - seinen Einstand hatte sich Pherai sicher anders vorgestellt. „Es ist ja immer so, dass wenn ein Spieler neu irgendwo hinkommt, dass es dann nicht immer alles glattläuft“, sagte Walter mit Blick auf Pherai.
„Er hat unfassbares Talent und bringt sehr, sehr viel mit. Er hat es schon oft gezeigt. Wir wünschen uns einfach noch ein bisschen mehr Konstanz.“