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Fußball

HSV gibt wieder Rätsel auf: „Anspruch nicht gerecht geworden“

Jonas Meffert vom HSV und Ex-D/A-Spieler Jannes Wulff kämpfen um den Ball. Foto: David Inderlied/dpa

Jonas Meffert vom HSV und Ex-D/A-Spieler Jannes Wulff kämpfen um den Ball. Foto: David Inderlied/dpa

Zwei Niederlagen gegen Aufsteiger haben die Euphorie rund um den HSV wieder im Keim erstickt. In Osnabrück präsentieren sich die Hamburger desolat. So wird es wieder nichts mit dem Aufstieg.

Samstag, 23.09.2023, 12:00 Uhr

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Von Lars Reinefeld

Der Hamburger SV gibt wieder einmal Rätsel auf. Nach zwei Niederlagen gegen zwei Aufsteiger haben die Norddeutschen die gerade erst entfachte Euphorie um den Club selbst wieder zunichtegemacht. Statt des Sprungs an die Tabellenspitze droht nun sogar der Fall aus den Aufstiegsrängen. Die Saison ist zwar noch jung, die jüngsten beiden Auftritte bereiten aber Sorgen, weshalb Torwart Daniel Heuer Fernandes nach der erschreckenden Vorstellung beim 1:2 in Osnabrück auch Alarm schlug.

„Wir haben einen Anspruch an uns selbst und dem sind wir heute nicht gerecht geworden. Das muss man ganz klar so sagen“, sagte der Torwart nach dem leblosen Auftritt beim zuvor noch sieglosen Aufsteiger am Freitagabend.

Pleite auch gegen Elversberg 

 Eine Woche zuvor hatte der HSV bereits beim anderen Liga-Neuling SV Elversberg gepatzt. Doch aus den Fehlern scheinen die Norddeutschen nichts gelernt zu haben. „Was in Osnabrück passiert ist, ist nicht zu erklären. Nach der letzten Woche hätte uns klar sein sollen, um was es geht“, sagte Heuer Fernandes (30).

Dass der Torwart noch der beste Hamburger war, sagte alles über den leblosen Auftritt des Aufstiegsfavoriten aus. Dabei hatte sich der HSV nach vier Siegen und einem Remis aus den ersten fünf Partien bereits auf dem Weg zurück in die erste Liga gesehen. „Anhand der ersten fünf Spiele konnte man schon meinen, dass wir weiter sind“, sagte Heuer Fernandes. „Aber die letzten beiden Partien haben uns dann aufgezeigt, dass wir vielleicht doch wieder zu den Basics zurückmüssen.“

Das forderte auch ein tief enttäuschter HSV-Coach Tim Walter. „Du musst dich hinterfragen. Das tun wir im Trainerstab und das erwarte ich auch von den Spielern“, sagte der Hamburger Trainer. „Es hat in allem, was wir gemacht haben, die Intensität gefehlt“, monierte Walter. „Wir haben heute überhaupt nicht stattgefunden.“

HSV-Trainer wirkt ratlos

Walter wirkte nach der blamablen Leistung seines Teams ratlos. In seiner dritten Saison im Volkspark ist es dem 47-Jährigen noch immer nicht gelungen, seiner Mannschaft die Launen auszutreiben. Der HSV-Coach muss nun schleunigst Lösungen präsentieren, sonst könnte die Stimmung in der Hansestadt schnell kippen. Am nächsten Wochenende kommt das Topteam von Fortuna Düsseldorf mit Ex-Coach Daniel Thioune nach Hamburg. Walter und seine Spieler stehen dann bereits maximal unter Druck.

Woher der plötzliche Leistungseinbruch nach dem guten Saisonstart kommt, konnte am Freitagabend niemand erklären. „Wir müssen es besser machen“, stammelte Kapitän Ludovit Reis nur in die Mikrofone. „Wir haben schon gezeigt, dass wir es können, von daher müssen wir die Dinge ganz klar ansprechen. Das ist dann einfach auch zu wenig“, kritisierte Heuer Fernandes. „Wir wollen mehr, wir können mehr, aber momentan zeigen wir es einfach nicht.“ Warum das so ist, das bleibt beim HSV wieder einmal ein Rätsel.

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