HSV steigert Aufstiegschance durch Sieg und Rivalen-Patzer

Robert Glatzel (r) und Sonny Kittel von Hamburg jubeln. Foto: Stefan Puchner/dpa
Besser hätte der Spieltag für den HSV in der 2. Bundesliga nicht laufen können. Nach dem Sieg bei Jahn Regensburg ist auch der direkte Aufstieg wieder drin - auch weil die Konkurrenz mitspielt.
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(Update um 16.44 Uhr)
Plötzlich ist alles wieder bestens beim Hamburger SV. Nach einem wie für den HSV gemachten Spieltag ist die Mannschaft von Trainer Tim Walter wieder mittendrin im Rennen um den direkten Aufstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga. War das souveräne 5:1 (4:0) der Norddeutschen am Sonntag beim überforderten Abstiegskandidaten Jahn Regensburg eingeplant gewesen, kamen die Patzer von Darmstadt 98 bei Hannover 96 (1:2) und des 1. FC Heidenheim beim SC Paderborn (2:3) eher unerwartet.
Bei noch zwei ausstehenden Spielen gegen die SpVgg Greuther Fürth und den SV Sandhausen sind die Hamburger bis auf einen Zähler an die Heidenheimer auf Rang zwei und bis auf vier Punkte auf Tabellenführer Darmstadt herangerückt. "Wir können uns heute freuen, aber ab morgen geht der Blick nach vorn", sagte Kapitän Sebastian Schonlau.
HSV-Trainer Walter: "Machen genauso weiter"
Sein Trainer nutzte bei der Einschätzung der verbesserten Aussichten wieder seine schon bekannten Sprachbausteine. "Wir sind am besten, wenn wir selbst sind, wenn wir der HSV sind", sagte Walter dem TV-Sender Sky. "Und das haben wir immer gesagt. Und deshalb machen wir genauso weiter."
Das Wochenende hatte schon am Samstagabend ganz nach dem Geschmack des HSV begonnen. Stadtrivale FC St. Pauli trennte sich von Fortuna Düsseldorf 0:0. Beide Mannschaften hatten sich zuvor Chancen ausgerechnet, den HSV noch vom Aufstiegsrelegationsplatz zu verdrängen. Durch das Remis und den HSV-Erfolg wuchs der Rückstand auf sechs Zähler zu Rang drei - bei noch zwei Spielen ist es kein realistisches Szenario mehr, dass der SC Paderborn, St. Pauli oder Fortuna noch nach vorn kommen.
Furioser Auftritt in der ersten Halbzeit
In der einseitigen Partie in Regensburg brachten dann Robert Glatzel (5.) mit seinem 19. Saisontor, Sonny Kittel (17./Foulelfmeter/45.+1) und Miro Muheim (30.) schon vor der Pause den Favoriten deutlich in Front. Das Tor von Kaan Caliskaner (55.) bei der Premiere des neuen Regensburger Trainers Joe Enochs war zu wenig. Der eingewechselte Filip Bilbija (81.) sorgte mit dem fünften HSV-Treffer für den Endstand. Für die Hamburger war es der erste Erfolg in der Fremde nach sechs Spielen.
"Gerade in der ersten Halbzeit haben wir einen furiosen Auftritt hingelegt, fast jeder Angriff war ein Tor", sagte Trainer Walter. "Im zweiten Durchgang haben wir es kontrolliert heruntergespielt. Jetzt fahren wir mit stolz geschwellter Brust nach Hause und wollen nachlegen."
Besondere Emotionen löste in dem Spiel der Treffer von Miro Muheim aus. Der Schweizer war in der Vergangenheit immer wieder durch Fehler in der Defensive auffällig geworden. Wie gegen den SC Paderborn, als er völlig unnötig einen Foulelfmeter verursacht und den die Ostwestfalen zum 2:2-Endstand genutzt hatten. Unterstützung bekam er immer wieder von seinem Trainer. Nach dem Tor in Regensburg lief Muheim zu Walter und bedankte sich bei ihm mit einer Umarmung. (dpa/lno)