Vier Einsätze, kein Tor: Werder wartet weiter auf Boniface-Durchbruch

Warum Victor Boniface bei Werder Bremen bislang nicht zündet und was Trainer Horst Steffen über seine Entwicklung sagt.
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Vier Kurzeinsätze mit insgesamt 84 Minuten Spielzeit, eine Torvorbereitung und eine Gelbe Karte: Keine Frage, das Engagement von Mittelstürmer Victor Boniface beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen ist noch lange keine Erfolgsgeschichte.
Auch beim Auswärtsspiel der Bremer am Samstag bei Abstiegskandidat 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr/Sky) dürfte der 24 Jahre alte Nigerianer nicht in der Startelf stehen.
„Es wird jetzt nicht rapide Sprünge geben. Es gibt immer wieder Tage, wo ich sage: Das ist gut. Manchmal sage ich: Da braucht es noch ein bisschen. Es geht mal schnell, mal nicht. Ich kann nicht abschätzen, wie lange es noch dauern wird“, sagte Werder-Coach Horst Steffen über den aktuellen Zustand des Angreifers.
Probleme mit der Ernährung?
Meldungen, nach denen Boniface Probleme mit der richtigen Ernährung habe, verallgemeinert Steffen. „Ernährung gehört bei allen dazu. Wir haben mit allen die Ernährung besprochen, daher ist es nichts Außergewöhnliches“, sagte der 56-Jährige.
Bislang kein Startelf-Einsatz für Werder
Im Sommer war der Nigerianer als großer Hoffnungsträger von Bayer Leverkusen nach Bremen gekommen. Bis zum Saisonende ist er als Leihspieler an der Weser.
Schon bei der Vorstellung gab es Ungewissheiten über den Fitnessstand. „Wenn mein Körper nicht bei 100 Prozent wäre, wäre ich im Krankenhaus und könnte nicht mit Ihnen sprechen“, sagte der 24-Jährige seinerzeit.
Fakt ist: Geliefert hat Boniface auf dem Platz bislang nicht. Kein Startelf-Einsatz, viermal wurde er eingewechselt – und das mit höchst übersichtlichem Effekt. In seinen 15 Premieren-Minuten beim 4:0 bei Borussia Mönchengladbach gelang immerhin der Assist zum Endstand durch Justin Njinmah.
Es folgten 30 Minuten und eine Gelbe Karte beim 0:3 gegen den SC Freiburg, 29 Minuten beim 0:4 bei Bayern München und zehn Minuten beim 1:0 daheim über den FC St. Pauli.
Wechsel nach Mailand scheiterte im Sommer
Zum Vergleich: In seinen 61 Spielen für Bayer Leverkusen erzielte Boniface 32 Tore und kam auf zwölf Assists. Nach seiner Zeit beim deutschen Meister von 2024 wollte er zur Spielzeit 2025/26 zum italienischen Spitzenclub AC Mailand wechseln. Nachdem der Medizincheck aus Sicht der Italiener aber negativ ausgefallen war, wurde daraus nichts.
Auch im Nationalteam läuft‘s nicht rund für Boniface
Und auch im Nationalteam läuft es für den bisher 13-maligen Nationalspieler Nigerias aktuell nicht. Bislang gelang ihm nur im Oktober 2023 beim 2:2 im Freundschaftsspiel gegen Saudi-Arabien ein Treffer für die Super Eagles. Für die jüngsten Spiele in der WM-Qualifikation gegen Lesotho (2:1) und den Benin (4:0) wurde er von Nationaltrainer Erik Chelle einmal mehr nicht berücksichtigt.
Mehr Aufmerksamkeit durch kryptische Social-Media-Posts
Mehr Aufmerksamkeit als auf dem Rasen erreichte Boniface zuletzt durch eher kryptische Social-Media-Mitteilungen. Ein Beispiel: Auch wenn eine Tomate nicht rot sei, könne eine Kuh keine Schlange sein, da Kartoffel und Marmelade keine Zwillinge seien.
Großes Glück mit großen Namen hatte Werder zuletzt ohnehin nicht. Aber es besteht Hoffnung darauf, dass nicht Ähnliches passiert, wie mit Naby Keita, der von den Bremern noch bis zum Jahresende an den ungarischen Club Ferencvaros Budapest ausgeliehen ist.
Trotz großer Vorschusslorbeeren erfüllte der 30-Jährige aus Guinea nie die in ihn gesetzten Erwartungen. Für Grün-Weiß kam der ehemalige Spieler von RB Leipzig und des FC Liverpool auf 107 Einsatzminuten in fünf Begegnungen. Im April 2024 hatte Keita vor der Fahrt zum Bundesliga-Auswärtsspiel in Leverkusen die Mitfahrt verweigert, nachdem er als Ersatzspieler vorgesehen war. Danach war er suspendiert worden.