Haddorfer lehnen weiteres Neubaugebiet ab

Die Fläche rechts schließt sich an Baugebiet Waageweg (links) an. Hierfür soll nun ein B-Plan aufgestellt werden. Foto: Beneke
Kritisch sieht der Ortsrat Haddorf die Ausweitung des Baugebietes nördlich der Herzog-Heinrich-Straße. Er lehnte die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes ab. Das ist der Grund.
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„Mit der Entwicklung einer bereits seit langem im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Wohnbaufläche soll der jetzigen und zukünftigen Nachfrage nach Wohnraum in der Ortschaft Haddorf Rechnung getragen werden“, heißt es in der Beratungsvorlage der Verwaltung.
Auf der 2,7 Hektar großen Fläche könnten knapp 40 Wohneinheiten geschaffen werden, davon 21 Einzelhäuser, berichtete Ortsbürgermeister Hermann Müller (SPD). Das Problem: Die Zufahrt ist über die Straße Buschhorn vorgesehen.
Fünf Enthaltungen bei Aufstellung des B-Plans
Ratsherr und Feuerwehrmann Karl Christian Kirn (CDU) hat da Bedenken: „Eignet sich diese Straße als Feuerwehrzufahrt?“, fragte er. Michael Lipek (SPD) brachte die Wassermannstraße und den Waageweg ins Spiel, da diese Straßen mit entsprechender Breite ausgelegt seien. „Diese Lösung ist vielleicht teurer, aber sicherer“, so Lipek. Er sieht da allerdings auch Widerstand: „Keiner will den Verkehr vor der Nase haben.“ Und SPD-Frau Sophie Langeheine merkte kritisch an: „Wenn wir mehr Bauflächen schaffen, müssen wir auch für Kita-Plätze und Spielplätze sorgen“, und stellte die Frage: „Wollen wir denn weiter wachsen?“
Als Karl Christian Kirn vorschlug, eine Entscheidung über den B-Plan zu vertagen, erklärte Stadtrat Carsten Brokelmann, dass dies formal möglich sei, aber Bauausschuss und Stadtrat dennoch die Aufstellung des B-Planes beschließen können; zumal Fristen für den Investor ausliefen. So stimmte der Ortsrat dennoch ab. Der Aufstellungsbeschluss wurde bei fünf Enthaltungen und zwei Nein-Stimmen abgelehnt.
Ein weiteres Thema war die geplante Aufstellung von Wohncontainern für Flüchtlinge. Wie berichtet, wird die Stadt im Bereich Alte Mosterei in der Altländer Straße und in Haddorf hinterm Jugendhaus Flüchtlingsunterkünfte mit je 40 Containern einrichten. Carsten Brokelmann erklärte, dass bis Ostern 1250 Flüchtlinge in der Stadt Stade untergebracht werden müssten, wovon 840 bereits versorgt seien. Gut 400 Flüchtlinge unterschiedlicher Nationalitäten könnten also noch kommen. Die Container seien Ende Januar, Anfang Februar bezugsfertig.
Ziel: Familien mit Kindern nicht in Container
Erstes Ziel sei, die Flüchtlinge in Privatwohnungen und -häusern unterzubringen. Danach kämen Großunterkünfte in festen Gebäuden, etwa im ehemaligen Kreiswehrersatzamt oder im ehemaligen Jugendamt in Ottenbeck. Erst wenn diese Unterkünfte nicht mehr zur Verfügung stünden, kämen die Container zum Einsatz. „Ziel ist aber, Familien mit Kindern nicht in Containern unterzubringen“, so Brokelmann.
Ortsbürgermeister fragt nach Sicherheit der Container
Sollte sich die Lage entspannen, seien die Container die ersten Unterkünfte, die wieder geleert würden. Ortsbürgermeister Müller erkundigte sich, wie es um die Sicherheit der Containerdörfer bestellt sei und ob rivalisierende Nationalitäten berücksichtigt würden. Das sicherte der Stadtrat zu. Außerdem werde ein Pförtner eingesetzt.