Demo gegen das Holzkraftwerk im Stader Industriegebiet

Direkt neben den Anlagen der AOS mit ihrer roten Erde soll das Holzkraftwerk an der Elbe entstehen. Foto: Hansekraft
Sie wollen ihrer Kritik mehr Öffentlichkeit verleihen: Mehrere Umweltverbände rufen zur Kundgebung auf, um gegen das Holzkraftwerk in Stade zu protestieren. Wer alles mitmacht.
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Stade. Am Internationalen Aktionstag gegen Biomasseverbrennung, Dienstag, 21. Oktober, findet auf dem Pferdemarkt in Stade eine Kundgebung von der Bürgerinitiative Bützfleth und den Umweltorganisationen BUND Stade, Nabu, Robin Wood und Biofuelwatch statt, um gegen das geplante Holzkraftwerk in Stade zu protestieren. Die Teilnehmer treffen sich um 16 Uhr.
„Größtes Altholzkraftwerk in Deutschland“
In Stade werde das bisher größte Altholzheizkraft Deutschlands geplant, schreiben die Initiatoren in ihrer Ankündigung. Sie appellieren an die Stadt Stade, in ihrer Wärmeplanung auf das geplante Altholzheizkraftwerk der Firma Hansekraft im Industriegebiet Bützflethersand zu verzichten. Stattdessen solle sie „in eine zukunftsfähige und langfristig bezahlbare Wärmeversorgung in Stade investieren.
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Gegen das geplante Holzkraftwerk gibt es derzeit zwei laufende Petitionen, die sich an den Bürgermeister und den Rat der Stadt sowie die Unternehmen AOS, Dow und Airbus als potenzielle Wärmeabnehmer richten. Bereits im Juli dieses Jahres hatten verschiedene Umweltorganisationen in einem offenen Brief an die Stadt Stade appelliert, auf den Verzicht des Holzkraftwerks hinzuwirken.
Die Banneraktion am Dienstag ist Teil eines internationalen Aktionstages gegen das Verbrennen von Biomasse, an dem heute in mehreren Städten Deutschlands protestiert wird, so die Veranstalter.
Stader Rat steht hinter den Holzkraftwerk-Plänen
Der Stader Rat hatte noch vor der Sommerpause Ja gesagt zum geplanten Holzkraftwerk nahe der AOS auf Bützflethersand. Dort plant die Firma Hansekraft, Energie aus jährlich 500.000 Tonnen nicht mehr verwertbarem Altholz zu gewinnen.
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Dabei entstehender Dampf solle der AOS und der Dow zur Verfügung gestellt werden, und womöglich könnte eine Fernwärmeversorgung für Stadtteile wie Bützfleth oder Schölisch sowie Airbus in Ottenbeck sichergestellt werden. Das Unternehmen plant in Stade eine Investition in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.
Kritik: So viel CO2 wie bei Kohleverbrennung
Vorwurf der Umweltverbände: Ein hoher Anteil von Wärme aus dem Verbrennen von Altholz sei nicht mit der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) vereinbar und unterstütze nicht die angepeilte Dekarbonisierung. Bei der Holzverbrennung werde mindestens so viel CO2 freigesetzt, als wenn Kohle verbrannt würde.
Die Petitionen sind wie folgt zu erreichen: https://weact.campact.de/petitions/deutschlands-grosstes-holzkraftwerk-in-stade-verhindern oder https://www.robinwood.de/holzkraftwerk-petition. Der offene Brief steht unter https://www.robinwood.de/sites/default/files/pm2025-07-17_offener-brief-stade_upload.pdf. Mehr Infos gibt es unter https://www.robinwood.de/sites/default/files/2024-11-12_infopapier-holzheizkraftwerk_stade.pdf
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