Zähl Pixel
Hamburg

Hamburger Hafengeburtstagsfeier startet mit Schietwetter

Besucher des 833. Hamburger Hafengeburtstag gehen die Hafenmeile entlang. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Besucher des 833. Hamburger Hafengeburtstag gehen die Hafenmeile entlang. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Zweimal musste der Hafengeburtstag wegen Corona ausfallen, nun beginnen die Feierlichkeiten mit einer großen Parade. Tausende schiffsbegeisterte Besucher verfolgen das Spektakel - trotz typischem Hamburger Schietwetters.

Freitag, 16.09.2022, 13:30 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

(Letztes Update am Freitag, 16.06 Uhr: Details zur Eröffnung ergänzt)

„Leinen los, wir feiern wieder“ lautet das Motto des 833. Hamburger Hafengeburtstages, der nach dreijähriger Corona-Pause am Freitag begonnen hat. Auftakt des maritimen Volksfests war die traditionelle Einlaufparade mit mehr als 100 Schiffen. Bis Sonntag soll auf der rund vier Kilometer langen Flaniermeile an der Elbe gefeiert werden. Es werden mehrere Hunderttausend Gäste erwartet.

Offiziell eröffnet wurde der Hafengeburtstag von Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und dem Botschafter des Partnerlandes Kroatien, Gordan Bakota, mit dem Läuten der Schiffsglocke auf dem Frachtensegler Rickmer Rickmers. Das Museumsschiff gilt als schwimmendes Wahrzeichen Hamburgs.

„Kroatien ist in diesem Jahr unser Partnerland. Partner in der europäischen Familie, Partner in Hamburg mit einer großen kroatischen Gemeinde“, sagte Westhagemann. Die Hansestadt und Kroatien verbinde seit langer Zeit eine gute und freundschaftliche Beziehung. „Hamburg macht beim Hafengeburtstag sein Tor zur Welt noch ein Stück weiter auf und heißt alle willkommen“, fügte er hinzu.

Parade der Großsegler und Marine-Boote

Rund um die St.-Pauli-Landungsbrücken hatten sich ein paar Tausend Besucher versammelt, deren Laune sich nicht vom Hamburger Wetter und kurzen Regenschauern trüben ließ. Denn vor ihren Augen liefen imposante Großsegler und Marine-Boote in den Hafen ein. Angeführt wurde die Parade von der Fregatte „Bayern“. Das knapp 140 Meter lange Schiff der Marine war bereits in mehreren Auslandseinsätzen im Einsatz.

Doch auch einige kleinere private Boote waren vertreten. Mehr als 25 Traditions- und Museumsschiffe, Schlepper, Feuerschiffe und andere Wasserfahrzeuge können besichtigt werden. Am Sonntag werden die Schiffe wieder in einer Parade auslaufen.

Neben den beiden Paraden ist das Schlepperballett mit mindestens vier Schleppern am Samstag ein Highlight. Für dieses nach Angaben der Stadt weltweit einmalige Spektakel „tanzen“ die bis zu 3000 PS starken und wendigen Boote zu klassischer Musik auf dem Wasser. Zudem gibt auf den zehn Bühnen des Hafengeburtstages Musik, unter anderem von Selig, Pohlmann, Jeden Tag Silvester, Truck Stop, The Rattles, Captain Jack und Extrabreit.

Der Hamburger Hafengeburtstag wird seit 1977 gefeiert und gilt als eines der größten Hafenfeste der Welt. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das Volksfest in diesem Jahr im September gefeiert. Im kommenden Jahr sollen die Feierlichkeiten, die normalerweise bis zu eine Million Besucherinnen und Besucher in die Stadt locken, dann wieder wie gewohnt im Mai stattfinden.

Naturschützer kritisieren Veranstaltung als unverantwortlich

Der Naturschutzbund forderte unterdessen, das Volksfest abzusagen. In Krisenzeiten sei es unverantwortlich, eine Großveranstaltung wie den Hafengeburtstag zu veranstalten, teilte der Nabu Hamburg mit. „Die von Kanzler Scholz proklamierte Zeitenwende mit außergewöhnlichen Umständen verlangt, dass auch Hamburg Zeichen setzen und derartige Großevents spontan absagen muss“, sagte der Vorsitzende Malte Siegert. Mithilfe eines Protestbriefs an die Chefs großer Reedereien wolle man diese dazu auffordern, die Nutzung von Schweröl sofort zu beenden.  (dpa)

Hamburger Hafengeburtstagsfeier startet mit Schietwetter

Weitere Artikel

T Irmelin Sloman: „Das Chilehaus ist für mich wie Magie“

Wir treffen Irmelin Sloman zum Interview am Chilehaus – wo sonst? Ihr Urgroßvater, der „Salpeter-König“ Henry B. Sloman, ließ das inzwischen ikonische Kontorhaus, in das sie sich als Kind schockverliebte, vor exakt 100 Jahren bauen.