Hamelwördener Theoterspeeler setzen auf Comedy statt Corona

Wilhelm Braun (Matthias Raap, links) wird von dem Automechaniker mit plötzlichem Doktortitel Fred Knipp (Maik Tietje) unter die Lupe genommen. Foto: Umland
Eigentlich sollte es ein Stück rund um ein chinesisches Virus geben. Doch davon hatten die Hamelwördener Theoterspeeler beim dritten Anlauf die Nase voll. Sie wollten jetzt nur noch Spaß haben - und planten kurzfristig um.
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„Wi sünd wöller dor“, begrüßte Matthias Raap die Zuschauer der Generalprobe nach einer fast dreijährigen Pause. Die Spieler haben merklich Freude daran, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Gespielt wird der Dreiakter „Höhnerkroom - Der mit dem Huhn tanzt“ von Bernhard Fathmann und Hieronymus Proske (ins Plattdeutsche übersetzt von Dieter Jorschik).
Zwei Mal schon ein anderes Stück geprobt
Dabei sollte es ursprünglich ein anderes Theaterstück werden. Im Herbst 2020 entschieden sich die Hobby-Theaterspieler für ein Stück rund um ein chinesisches Virus, das für Krankenstand auf der Bühne sorgte und bei dem ein Hygienebeauftragter und ein Seuchenspezialist nicht fehlen durften. Eigentlich passend. Dabei wurde das Stück weit vor Corona geschrieben.
Keiner hatte mehr Lust auf das Corona-Thema
Matthias Raap erzählt, dass sie es in den vergangenen zwei Jahren gerne gespielt hätten. Zwei Mal haben die Spieler mit dem Lesen des Stücks begonnen, zwei Mal mussten sie wieder aufgeben, weil die Corona-Regeln dafür sorgten, dass es keine Theatersaison gab.
Als sie das Buch für die jetzt anstehende Saison zum dritten Mal in die Hand nahmen, merkten die Hamelwördener Theoterspeeler, dass ihnen schon das Lesen keinen Spaß mehr machte. „Keiner hat mehr Lust auf das Thema, wir auch nicht“, gibt Matthias Raap zu. Und so machte die Gruppe sich auf die Suche nach einem Stück, bei dem es auf der Bühne „klamaukig“ zugeht und die Zuschauer einfach nur Spaß haben dürfen. „Ich glaube, das ist uns mit Höhnerkroom gut gelungen“, so Raap.
Spaß gab es während der Generalprobe am Mittwoch auf jeden Fall - vor und auch auf der Bühne, etwa wenn man beim „Sich-tief-in-die-Augen-Schauen“ zu lachen beginnt oder der Arzt aus dem Fenster fällt und sich trotz vorsorglich bereitgelegter Matratze ungewollt die Beine zerkratzt. „Einen Stuntman konnten wir uns nicht leisten“, erklärt Raap lachend.
Hausarzt mit Faible für die Hühnerzucht
Dr. Werner Jahn (Egon Burfeindt) ist es, der in dem Dreiakter „Höhnerkroom“ aus dem Fenster fällt. Er führt eine kleine Hausarztpraxis, steckt aber sein ganzes Herzblut in seine Hühnerzucht. Dort hat er eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die allerdings die „internationale Hühnermafia“ auf den Plan ruft. Dr. Jahn wird erpresst, weiß sich nicht mehr zu helfen und will sich das Leben nehmen. Das kann der Automechaniker Fred Knipp (Maik Tietje) jedoch verhindern, muss dafür aber ungewollt die Rolle des Hausarztes übernehmen. Als Vertreter von Dr. Werner Jahn bekommt Fred Knipp es mit seltsamen Patienten zu tun. Einer von ihnen ist Babbel (Maik Burwieck), der dem unwissenden Knipp mit Ärger droht, sollte dieser die Forschungsergebnisse nicht herausrücken.
Premiere am Freitagabend
Petra Johannson (Angela Rackow) schmeißt sich dem Doktor erst an den Hals - sehr zum Ärger der Arzthelferin Astrid Meier (Beate Schultze-Mau), die ihrerseits ein Auge auf Fred Knipp geworfen hat. Später zeigt die elegante Patientin ihr wahres Gesicht. Da ist auch Wilhelm Braun (Matthias Raap), der sich vom Automechaniker mit plötzlichem Doktortitel Tipps für seine eingerosteten Gelenke holt und sich zum Kriminaloberrat entpuppt. Oder etwa doch nicht? Um an die Forschungsergebnisse zu gelangen, unternimmt die Hühnermafia wirklich alles. Doch sie haben die Rechnung ohne den Automechaniker und die Arzthelferin gemacht.
Am Freitag, 3. Februar, feiern de Hamelwördener Theoterspeeler um 20 Uhr Premiere mit dem plattdeutschen Dreiakter „Höhnerkroom“ auf der Bühne im Gasthaus Heiko Sieb in Wischhafen-Wolfsbruch. Es sind noch Plätze frei.
Weitere Vorstellungen
An folgenden Aufführungstagen gibt es ebenfalls noch freie Plätze:
Sonnabend, 4. Februar, 20 Uhr; Sonntag, 5. Februar, 14.30 Uhr; Freitag, 10. Februar, und Sonnabend, 11. Februar, 20 Uhr; Freitag, 17. Februar, und Sonnabend, 18. Februar, 20 Uhr; Freitag, 24. Februar, 20 Uhr und Sonnabend, 25. Februar, 19.30 Uhr mit anschließender Abschlussfeier und „Danz op de Deel“. Reservierungen unter 0179/1333882 (10 bis 18 Uhr).