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Handy-Video sorgt nach Gewalttat an 13-Jähriger für Aufregung

Mehrere Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren hatten am 21. Februar in Heide eine 13-Jährige geschlagen und gedemütigt. Foto: picture alliance/dpa

Mehrere Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren hatten am 21. Februar in Heide eine 13-Jährige geschlagen und gedemütigt. Foto: picture alliance/dpa

Eine Gruppe von Mädchen quält eine Schülerin in Heide und filmt die Tat. Das Video verbreitet sich im Internet rasend schnell und wird zum Problem.

Donnerstag, 23.03.2023, 00:11 Uhr

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Nach der Gewalt gegen eine 13-Jährige in Heide (Kreis Dithmarschen) hat Bildungsministerin Karin Prien dazu aufgerufen, das Video des Vorfalls nicht weiterzuverbreiten. „Was dort an einem Nachmittag in einer Innenstadt geschah ist furchtbar“, sagte die CDU-Politikerin. 

„Dass die Täterinnen im Kinder- und Jugendalter das alles gefilmt und dann auch noch das Video verbreitet haben, verlängert die Qualen des Opfers“, sagte Prien. Wer das Video teile, schädige das Mädchen wieder und wieder. Wem es in Social Media begegne, der solle es dem Betreiber der Seite melden. „Als Mutter von drei Söhnen weiß ich, was heute im Internet alles kursiert.“

Jugendgewalt im ländlichen Dithmarschen ein Problem

Aus Sicht der Schulaufsichten gebe es kein zunehmendes Gewaltproblem an den Schulen in Heide, aber im Kreis sei ein Schwerpunkt für Jugendgewalt, sagte Prien. Daher bestehe weiterer Handlungsbedarf. „Unsere Schulrätin in Heide hat bereits alle Schulen für einen Runden Tisch noch in dieser Woche eingeladen, um weitere Maßnahmen zu besprechen.“ Die Polizeiliche Kriminalstatistik weise landesweit eine Zunahme bei Rohheits- und Gewaltdelikten bei Mädchen unter 14 Jahren auf.

Mehrere Mädchen im Alter von etwa 13 bis 16 Jahren hatten am 21. Februar in Heide eine 13-Jährige geschlagen und gedemütigt. Die Taten waren nach Polizeiangaben per Smartphone gefilmt worden. Direkt nach dem Vorfall sei es zur Anzeige gekommen. Zu der Frage, ob die Mädchen vorher schon einmal auffällig geworden seien, äußerte sich die Polizeisprecherin wegen der laufenden Ermittlungen nicht.

Die Peinigerinnen hätten trotz der Bitten des Kindes nicht aufgehört. Stattdessen verabredeten sie, welche der Mädchen die 13-Jährige schlagen dürfen. Erst dann dürfe sie gehen. Drei Schläge soll das etwa fünfminütige Video den Angaben zufolge zeigen. Doch das Martyrium des Kindes soll der Mutter zufolge länger gedauert haben. Sie spricht von einem Nachmittag.

Dabei sollen die Mädchen später auch eine Zigarette auf der linken Wange der Tochter ausdrückt und ihr die Haare angezündet haben. „Das verkokelte Haarband habe ich später gefunden“, wird die Mutter zitiert. Die Täterinnen seien geflüchtet, nachdem ein Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene näher kam. Ihre Tochter werde noch immer in einer Tagesklinik behandelt. (dpa)

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