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Konzertreihe

Horneburger Rainer Piwek füllt Gasthöfe mit neuem Leben

Rainer Piwek hat ein neues Konzertformat entwickelt. Foto: Thomas Leidig

Rainer Piwek hat ein neues Konzertformat entwickelt. Foto: Thomas Leidig

Viele Gasthöfe haben einen Saal. Oft werden diese aber nicht mehr betrieben, die Corona-Krise verschärfte die Situation noch. Genau diese Säle sind es, die der Schauspieler und Musiker Rainer Piwek wieder mit Leben füllen will. Dafür hat er ein besonderes Konzertformat entwickelt.

Von Ina Frank Mittwoch, 02.11.2022, 16:55 Uhr

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Das Hin und Her bei den Corona-Regeln, Personalmangel, jetzt auch noch Inflation und Energiekrise - viele Herausforderungen, mit denen Gasthöfe zu kämpfen haben. Manche schränken den Betrieb ein, andere geben auf. Genau diese Gasthöfe, ihre Säle, sind die Orte, die Rainer Piwek interessieren. „Piwek geht auf‘n Saal“, heißt sein Konzertformat.

Der Landschaftsverband Stade fördert das Projekt, wofür Piwek sehr dankbar ist. Die beteiligten Gasthöfe gehen so kein Risiko ein: Sie müssen die Musiker nicht bezahlen, die Räume nicht mit der notwendigen Technik ausstatten.

„Wir bringen alles mit“, sagt Rainer Piwek. Wir, das sind neben ihm (Gesang, Gitarre, Bass) die Musiker Lothar Müller (Gitarre) und Albrecht Husen (Bass, Schlagzeug, Samples). Und die Gasthöfe behalten alle Einnahmen der Veranstaltung aus Getränken und gegebenenfalls Speisen.

Klassisches Werk nicht klassisch interpretiert

Die Musiker spielen den Liederzyklus „Winterreise“, komponiert von Franz Schubert, mit Texten des Dichters Wilhelm Müller. Die Texte hätten sie nicht verändert, die Musik schon, sagt Piwek: „Mit klassischer Musik hat das nichts zu tun.“ Improvisiert wird bei den Konzerten auch, die Musik entwickelt eine Dynamik, mal wird lauter gespielt, mal ganz leise. Das gefällt nicht immer allen, weiß Piwek, er sagt aber auch: „Das, wonach wir suchen, ist immer Berührung. Wir öffnen uns, wenn wir spielen.“ Die „Winterreise“ beschäftigt Piwek seit der Schauspielschule, er hat sie schon in verschiedenen Besetzungen gespielt.

Das nächste Konzert findet im Alten Land statt: am Sonntag, 6. November, ab 11 Uhr in „Schmedtjes Gasthof“ in Guderhandviertel.

Ein weiteres Konzert ist am Sonntag, 4. Dezember, ebenfalls ab 11 Uhr im „Ebersdorfer Hof“ in Ebersdorf (bei Bremervörde) geplant. Es gibt keinen Vorverkauf und keine Reservierungen. Wer kommen möchte, der kommt einfach.

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Ob freier Eintritt, Eintritt gegen Spende oder fester Eintrittspreis, das können die Gastwirte vor Ort entscheiden. „Wie viele kommen, weiß man nicht“, sagt Piwek. Ein erstes Konzert in der Form fand vor Kurzem in Verden statt und sei gut besucht gewesen.

Gasthof-Betreiber zunächst skeptisch

Piweks erste Idee für das Projekt ist indes nicht ganz aufgegangen: Er hatte einfach bei verschiedenen Gasthöfen geklingelt und gefragt, ob er dort auftreten könne. So spontan angesprochen, seien die Inhaber doch eher skeptisch gewesen. Die Konzerte wurden dann doch über persönliche Beziehungen organisiert.

Das Projekt läuft erst einmal bis Ende des Jahres - denn so lange läuft die Förderung. Rainer Piwek hofft, noch ein paar weitere Konzerte organisieren zu können.

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