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Schulprojekte

Im Natureum suchen junge Forscher den Stichling

Der Dreistachlige Stichling wurde 2018 zum Fisch des Jahres 2018 gewählt. Foto: DAFV/Herbert Frei/dpa

Der Dreistachlige Stichling wurde 2018 zum Fisch des Jahres 2018 gewählt. Foto: DAFV/Herbert Frei/dpa

Ende 2020 wurde das Natureum in Balje mit dem Förderpreis Museumspädagogik der VGH-Stiftung ausgezeichnet. Doch die geplante Einbindung von Schulklassen war wegen der Coronapandemie in den vergangenen zwei Jahren nicht möglich. Jetzt will das Naturkundemuseum durchstarten.

Freitag, 24.02.2023, 16:18 Uhr

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Ausgezeichnet wurde das Natureum für sein Stichlingskataster. Früher waren in jedem Graben in der Unterelbe-Region Stichlinge zu finden, unter anderem der Dreistachelige Stichling. In den vergangenen Jahren kippten immer wieder Gewässer und insbesondere in den warmen Sommermonaten kam es zu Fischsterben. Davon sind auch die Stichlinge bedroht. Das Natureum möchte mit interessierten Schulklassen nun herausfinden, wie es um die Wasserqualität in den Gewässern der Region steht.

Forschung beginnt direkt vor der Haustür

Die Kinder forschen dabei selbstständig direkt vor ihrer Haustür und erleben das wissenschaftliche Arbeiten hautnah. Mit Hilfe einer Netzsenke fangen die Schüler die vorkommenden Lebewesen und bestimmen diese, bevor sie wieder freigelassen werden. Die Messdaten werden in einer Datenbank gespeichert, so dass mit der Zeit ein Gesamtüberblick über den Bestand des Dreichstacheligen Stichlings und die Wasserqualität entlang der Oste und Unterelbe entsteht.

Hanfanbau von der Ernte bis zur Verarbeitung

Außerdem steigt das Natureum in den Hanfanbau ein. Als weiteres langfristig angelegtes Projekt für Schulen gibt es künftig die Klassenfelder. Auf einem Feld wird beispielsweise Nutzhanf angebaut. Diese früher weitverbreitete Nutzpflanze wurde aufgrund der relativ aufwendigen Verarbeitung und ihrem Ruf als Rauschmittel vom Markt verdrängt. Da Hanf ein vielseitig verwendbarer und nachwachsender Rohstoff ist, kehrt die Pflanze langsam auch wieder auf deutsche Äcker zurück. Obwohl die als Nutzhanf deklarierten Sorten frei von Tetrahydrocannabinol (THC) sind und sich damit nicht zur Rauschmittelherstellung eignen, ist der Anbau strengen Regeln unterworfen. Die Schulklasse begleitet das Feld von der Aussaat über die Ernte bis zur Verarbeitung zu robusten Hanfseilen, die zum Beispiel als Springseile genutzt werden können.

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