Immer mehr Jäger in Hamburg

Eine Jägerin geht mit ihrer Bockbüchsflinte zu einem Hochsitz.
In Hamburg haben immer mehr Menschen einen Jagdschein. Zuletzt stieg die Zahl auf 2900. Damit liegt die Hansestadt unter den Stadtstaaten mit 1,6 Jägern pro 1000 Einwohner vorn. Vor allem eine Gruppe hat daran einen Anteil.
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In Hamburg haben immer mehr Menschen einen Jagdschein. In der Jagdsaison 2021/22 (1. April bis 31. März) seien es rund 2900 Frauen und Männer gewesen, teilte der Deutsche Jagdverband (DJV) mit. Das seien etwa 100 mehr als in der vorangegangenen Saison.
Bundesweit hatten in der jüngsten Jagdsaison 407.370 Männer und Frauen einen Jagdschein - 6986 mehr als in der Saison zuvor. 1991/92 waren es den Angaben zufolge noch 318.678 Menschen. Besonders die Zahl von Jägerinnen sei in den vergangenen Jahren merklich gestiegen.
So seien in Deutschland inzwischen elf Prozent der Menschen mit Jagdschein weiblich, in den Jagdkursen seien es derzeit 28 Prozent Frauen - "Tendenz seit 2011 steigend", teilte der DJV mit. "Glücklicherweise ist die Jagd nicht mehr eine reine Männerdomäne, das ist ähnlich wie bei der Feuerwehr", sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Jagdverbandes, Torsten Reinwald.
Dieses Bundesland verzeichnet die meisten Einwohner mit Jagdschein
Im Ländervergleich liege Hamburg mit 1,6 Jägern pro 1000 Einwohner auf dem drittletzten Platz, knapp vor Bremen und Berlin. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es die meisten Jäger und Jägerinnen in Mecklenburg-Vorpommern (8,6 pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner), gefolgt von Schleswig-Holstein (7,6) und Niedersachsen (7,5). In Deutschland gibt es den Angaben zufolge 4,9 Menschen mit Jagdschein pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner.
In der Corona-Zeit seien die Bedingungen der Ausbildung erschwert gewesen, da Präsenzunterricht nicht durchgängig möglich gewesen sei. "Trotzdem hat sich die Zahl der Prüflinge kaum verändert", sagte Reinwald. "Menschen, die sich für die Jagd interessieren, wollen intensive Naturerlebnisse. Natürlich hat Corona diesen Wunsch noch forciert, als alle viel in den eigenen vier Wänden waren."
Für einen Jagdschein muss eine staatliche Prüfung bestanden werden. Darin geht es dem Jagdverband zufolge zum Beispiel um Artenschutz, Prävention von Tierseuchen und Wildschäden sowie Hilfe bei Wildunfällen. (dpa/lno)