Jan Graf gibt eine „Sexbeichte“ im Kulturforum ab

Jan Graf, der „heißeste plattdeutsche Künstler der Gegenwart“, kommt am Sonnabend nach Buxtehude. Foto: Mareike Graf
Jan Graf kommt am Sonnabend, 21. Januar, um 19 Uhr mit seinem Programm „Allens Individualisten, blots ik nich!“ ins Kulturforum am Hafen. Der „heißeste plattdeutsche Künstler der Gegenwart“, wie er sich in der Ankündigung selbstironisch bezeichnet, verspricht diesmal auch eine „Sexbeichte“.
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Da der Autor in diesem Jahr die 50 vollendet, sei Zeit für eine offene und schonungslose Zwischenbilanz, heißt es vielversprechend. Dürfen die Zuschauer neben plattdeutschen Geschichten und Liedern aus dem Alltagsleben auch pikante Details aus dem Erotikleben des gebürtigen Buxtehuders erwarten?
Der Autor und Performer, der in Kiel wohnt, antwortet mit einer Gegenfrage. „Bekommen Sie in der US-Fastfoodkette die versprochene Geschmacksexplosion?“ Er hätte vielleicht auch mit Ufos, niedlichen Hunde- und Katzenbabys für seinen Auftritt werben können, fügt er - ganz und gar nicht ernsthaft gemeint - hinzu.
Bekannt aus der Sendung „Hör’ mal ’n beten to“
Dabei hat er so was ja nicht nötig, wie er augenzwinkernd zugibt: „Wer mich kennt, der weiß, was ihn erwartet.“ Im Großen und Ganzen gehe es um Alltagsbetrachtungen, wie sie auch in der Sendung „Hör’ mal ’n beten to“ vom Norddeutschen Rundfunk ausgestrahlt wurden. Natürlich spielten persönliche Erfahrungen eine Rolle. Wenn der vielseitige Künstler, der als Moderator vielen NDR-Hörern bekannt ist, zum Beispiel erzählt, wie er seinem 14-jährigen Sohn das Autofahren beibringt und dabei an seinen Vater denken muss: „Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass ich das gelehrt wurde“, sinniert er.
Neben dem Nachdenklichen kommt der Humor - wie bei Jan Graf gewohnt - nicht zu kurz. Mit dem Schalk im Nacken denkt er darüber nach, was Frauen eigentlich an Männern mögen, die doch so eckig sind. Oder wie eine vegane Ernährungsumstellung beim Hund gelinge?
Mit Pointe zum Nachdenken anregen
„Wie verhalte ich mich, wenn ich als Feriengast am Haus ein Schwalbennest entdecke, stört mich das Gepiepe oder freu’ ich mich einfach über die Vögel - nach der Devise: Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Dieser Spruch sei nicht unbedingt sein Lebensmotto, aber gehöre zu den alten Weisheiten, die eben manchmal zutreffen.
Der 49-Jährige mit dem Hintergrund Germanistikstudium betont: Alle Geschichten sind keineswegs autobiografisch, sondern passierten jedem von uns. „Aus dem Erlebten schöpfen, um dann mit einer Pointe oder einer Anregung zum Nachdenken zu veredeln“, erklärt er die Entstehung seiner Kolumnen.
Plattdeutsch in den Alltag integrieren
Obwohl er sich seit Jahren dafür einsetzt, das Niederdeutsche mehr ins allgemeine Leben zu integrieren, gehe es an dem Abend am 21. Januar rein um Unterhaltung, verspricht Graf. Vielleicht auch ein bisschen um Erotik.
Wer es herausfinden will: Karten für 15 Euro sind erhältlich unter www.kulturforum-hafen.de/tickets, an der Abendkasse oder unter 04161/502556 (wochentags von 9 bis 16 Uhr).