Jetzt steht hinten auch die Null: HSV beeindruckend stabil

Hamburgs Robert Glatzel (l-r), Miro Muheim und Jonas David klatschen nach ihrem Sieg gegen Hansa Rostock in Richtung der mitgereisten Fans. Foto: Gregor Fischer/dpa
Zwei Siege zum Rückrundenstart sind dem HSV in der 2. Liga bisher nicht gelungen. Nun ist es anders. Die derzeitige Mannschaft unterscheidet sich von vergangenen Teams in einem wesentlichen Punkt.
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Claas Hennig, dpa
Der Chef der HSV-Abteilung Angriff fand nach dem 2:0 bei Hansa Rostock anerkennende Worte für die Abteilung Abwehr. "Wir standen hinten richtig gut drin und haben uns in jeden Ball geschmissen, da kann man ein Riesenlob an die komplette Defensive aussprechen", sagte Torjäger Robert Glatzel.
Der leitende Angestellte der Abwehr sah das nach dem gelungenen Nordduell am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga ähnlich. "Das Glück in der Defensive haben wir uns erarbeitet, weil wir uns in jeden Ball reingeworfen haben", bilanzierte Sebastian Schonlau. Auch von Trainer Tim Walter gab es Lob für seine Abwehr und seinen Torwart Daniel Heuer Fernandes, "dass sie mal wieder zu null gespielt haben".
HSV-Abwehr findet zu alter Form zurück
Zuletzt hatten die Hamburger am neunten Spieltag beim 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf im September die Null stehen. Zehn Spieltage brauchte es, bis ihnen das wieder gelang - wenn auch gegen den mit 17 Treffern harmlosen Rostocker Angriff. Nur der 1. FC Nürnberg hat in der Liga weniger Treffer als der Club von der Ostsee erzielt.
In der vergangenen Saison hatte der HSV mit 35 Gegentoren die beste Abwehr der Liga gestellt. Der Abwehrverbund hat sich nun offenbar gefunden. Neben Kapitän Schonlau fiel in Rostock der 22-jährige Jonas David in der Innenverteidigung auf.
Wie schon gegen Eintracht Braunschweig (4:2) eine Woche zuvor füllt er die Lücke aus, die Mario Vuskovic durch seine Doping-Sperre vorerst hinterlassen hat. Winter-Zugang und Vuskovic-Ersatz Javi Montero muss sich noch gedulden. Defensiv-Allrounder Moritz Heyer auf der rechten und Miro Muheim auf der linken Seite sind ohnehin gesetzt.
Anders als in den vergangenen Jahren wirkt die gesamte Mannschaft stabil. Sie kann gewinnen, auch wenn Torgarant Glatzel mal nicht trifft. In Rostock sprangen der immer besser werdende Ludovit Reis (5. Saisontor) und vielversprechende Stürmer-Einkauf Andras Nemeth für Glatzel ein.
Klappt es diesmal mit dem Aufstieg?
Seit dem Abstieg 2018 hatte der HSV in jeder Rückrunde einen Einbruch erlebt und jedes Mal die Chancen auf die Rückkehr nach oben verspielt. Und diesmal? In keiner Zweitliga-Spielzeit startete der HSV mit zwei Siegen in die zweite Saison-Hälfte wie in diesem Jahr. Die Mannschaft bleibt bei sich, auch während einer so intensiven Partie wie gegen den Nordnachbarn von der mecklenburgischen Küste, in der nicht nur spielerische Finesse gefordert wird.
Das (Zwischen-)Ergebnis: Die Hamburger stehen besser da als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Sie sind Tabellenzweiter (19. Spieltag 2021/22: Tabellenfünfter), haben 40 Punkte (21/22: 31 Punkte) und 13 Siege (7 Siege) verbucht. Gemeinsam mit Tabellenführer Darmstadt 98 (42 Punkte) haben sich die Hanseaten in der Tabelle schon ein kleines Polster zum Aufstiegsrelegationsplatz verschafft. Auf dem rangiert der 1. FC Heidenheim (36 Punkte). Das wird die nächste Aufgabe des Hamburger SV am kommenden Samstag, in der die Abteilung Abwehr gefordert ist. (dpa)