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Helfer gesucht

Kitzretter sind wieder mit Drohnen im Einsatz

Dieses Kitz konnte dank Drohne und Helfern gerettet werden.

Dieses Kitz konnte dank Drohne und Helfern gerettet werden.

Überall im Landkreis sind die Suchteams wieder unterwegs, um Kitze vor dem Mähtod zu retten. Der 2022 gegründete gemeinnützige Verein „Kitzrettung Nordkehdingen“ startet in seine zweite Saison. Doch die Aktiven benötigen dringend weitere Helfer.

Von Susanne Helfferich Dienstag, 16.05.2023, 08:30 Uhr

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Die ersten Mähmaschinen sind bereits auf den Wiesen unterwegs - und damit auch die Kitzretter im gesamten Landkreis. Die Nordkehdinger Ehrenamtlichen suchen weitere Unterstützung. Hintergrund ist eine zweite Drohne, die ermöglicht, dass zwei Rettungsteams aufgestellt werden können, die parallel arbeiten, wenn mehrere Landwirte gleichzeitig mähen wollen.

„Genau dort geraten wir an unsere Grenzen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Walter Wolfkühler, „es gestaltet sich äußerst schwierig, Helfer für das Retten von Kitzen vor dem grausamen Mähtod zu finden.“ Das Problem: Der morgendliche Einsatz muss nicht nur mit dem Beruf der Helfer vereinbar sein, sondern er erfordert auch eine gute Kondition.

Trotz neuer Drohne: Weiterhin menschliche Helfer nötig

Die neue Drohne, die mit Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, der Volksbank Kehdingen und zahlreicher Sponsoren angeschafft werden konnte, zeichne sich durch längere Akkulaufzeiten von 45 Minuten und bessere Flugeigenschaften aus, berichtet Wolfkühler.

Dadurch können größere Flächen ohne Unterbrechung abgeflogen werden. Aber es braucht auch Leute, die an die Fundstellen laufen, das schutzlose Kitz aus dem hohen Gras heben und aus der Gefahrenzone tragen.

Hier können sich Helfer melden

Wer bei der Kitzrettung mithelfen möchte, kann sich per Mail unter kitzrettung.nordkehdingen@gmx.de oder unter 0151/23287230 melden.

Mit vier Drohnen sind auch die Teams von Kitz & Co. in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten nachts im Einsatz. Wer sie verstärken will, kann sich unter 0172/4309846 melden.

Warum man Kitze nicht anfassen soll

Im Mai und Juni werden viele Rehkitze geboren. Doch wer beim Spaziergang oder am Wiesenrand auf ein Jungtier stößt, sollte unbedingt Abstand halten. Darauf weist die Tierschutzstiftung Vier Pfoten hin.

Zwillingskitze werden im Wäschekorb an den Wiesenrand gebracht. Fotos: Lüdtke

Zwillingskitze werden im Wäschekorb an den Wiesenrand gebracht. Fotos: Lüdtke

Auch vermeintlich vom Muttertier allein gelassene Kitze sollte man auf keinen Fall berühren oder gar mitnehmen. Ricken halten sich oft bewusst auf Distanz zu ihrem Nachwuchs, um durch ihren Geruch nicht die Aufmerksamkeit potenzieller Gefahrenquellen auf das Kitz zu lenken. In der Regel kehren sie allerdings zurück, wenn diese sich entfernt haben.

Worauf Spaziergänger und Hundehalter achten müssen

Fasst man Jungtiere an, könnten die Elterntiere die Kitze hingegen verstoßen, warnt der Deutsche Jagdverband (DJV). Der Verband rät Spaziergängern außerdem, während der Brut- und Setzzeit auf Wegen zu bleiben. Wer Wildtiere beobachten möchte, kann das aus sicherer Entfernung mit dem Fernglas tun.

Hundehalter sollten ihre Vierbeiner zudem anleinen und sie auch nicht an der langen Schleppleine über Wiesen stöbern lassen, so Vier Pfoten. Stolpert der Hund auf der Wiese zufällig über ein Kitz, kann alleine seine Anwesenheit dafür sorgen, dass sich dessen Mutter entfernt. (sb/dpa)

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