„Klima-Kleber“: Aktivisten blockieren Straße im Hamburger Hafen

Aktivisten der „Letzten Generation“ haben sich auf der Straße Am Saalehafen/Veddeler Damm festgeklebt. Foto: Lenthe-Medien/Reimer
Erst am vergangenen Wochenende blockierten „Klima-Kleber“ die Elbbrücken und brachten damit den Verkehr Richtung Hamburg zum Erliegen. Am Dienstagmorgen klebten sich Aktivisten der Bewegung „Letzten Generation“ wieder fest – mit erheblichen Staufolgen.
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Seit etwa 8.30 Uhr kleben fünf Aktivisten der "Letzten Generation" auf der Straße Am Saalehafen/Veddeler Damm. Insgesamt sind es acht Aktivisten. Sie blockieren den Hafenverkehr in beide Richtungen. Stadtauswärts kleben drei Personen, stadteinwärts zwei Personen. Außerdem sitzt ein Aktivist in einem E-Rollstuhl.
Es gibt einen erheblichen Rückstau. Die Polizei ist bereits mit einem Gerätekraftwagen vor Ort. Da die Kleber sich erneut mit Quarzsand festgemacht haben, muss die Polizei sie wieder freiflexen. Reparaturarbeiten an der Fahrbahn sind erneut nötig, wie die Polizei Hamburg via Twitter mitteilte.
Insgesamt seine acht Personen in Gewahrsam genommen worden, hieß es am Nachmittag von der Polizei.
Aktivisten müssen zehn Tage in Gewahrsam
Ähnliche Szenen spielten sich auch in den vergangenen Tagen ab. Vier Aktivisten der Bewegung „Letzten Generation“ blockierten am Samstag die Elbbrücken. Erst wenige Tage zuvor, am Donnerstag, waren die Aktivisten auf der Köhlbrandbrücke. In beiden Fällen hatten sich die Klima-Aktivisten mit schnellbindendem Beton auf der Fahrbahn festgeklebt, mussten von der Polizei mit Flex von der Straße gelöst werden.
Zwei Mitglieder der Gruppe „Letzten Generation“ müssen nach der Blockade der Hamburger Elbbrücken zehn Tage in Gewahrsam bleiben. Das entschied ein Richter des Amtsgerichts Hamburg am Sonntag nach einer Gefahrenbeurteilung. Der 19-Jährige und die 27-Jährige sollen erst am 4. April um Mitternacht wieder freigelassen werden, wie die Hamburger Polizei am Montag mitteilte.
Lkw-Fahrer greift „Klima-Kleber“ an
Für Ärger sorgte auch die Attacke auf einen der Aktivisten: Nach dem gewalttätigen Angriff mutmaßlich durch einen Lkw-Fahrer am Sonnabend auf einen der Aktivisten bei der Blockade der Hamburger Elbbrücken hatte die Polizei Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihr seien mehrere Zeugenberichte und auch Videos in diesem Zusammenhang bekannt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dazu zähle auch das Video, bei dem ein Mann einen der Aktivisten von der Straße zieht und ihm mit dem Fuß in den Bauch tritt.
Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft forderte Konsequenzen für gewalttätige Autofahrer. „Diese um sich schlagenden und tretenden Menschen sind ein Risiko für den Verkehr“, sagte der umweltpolitischer Sprecher Stephan Jersch. Die AfD wiederum verlangte harte Strafe für die Aktivisten. „Wer immer wieder Verkehrsadern lahmlegt, der muss auch mit Freiheitsstrafen belegt werden“, sagte Fraktionschef Dirk Nockemann. (lenthe/dpa/bat)